"Abhängig von der Gunst der Industriestaaten": Globaler Süden übt Kritik auf der COP27

Extreme Wetterlagen sorgen vor allem in Ländern des globalen Südens für Schäden und Verluste
Extreme Wetterlagen sorgen vor allem in Ländern des globalen Südens für Schäden und Verluste Copyright AP
Copyright AP
Von Cornelia Trefflich mit AFP, dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Mehrere Staats- und Regierungschefs forderten, dass Industrieländer nun für Verluste und Schäden durch Extremwetterphänomene aufkommen müssten, die in vielen ärmeren Ländern bereits deutlich spürbar sind.

WERBUNG

Bei der Klimakonferenz COP27 in Ägypten haben die Länder des globalen Südens die Industriestaaten stark kritisiert. Diese seien für einen Großteil der umweltschädlichen Emissionen verantwortlich. Mehrere Staats- und Regierungschefs forderten, dass sie nun für Verluste und Schäden durch Extremwetterphänomene aufkommen müssten, die in vielen ärmeren Ländern bereits deutlich spürbar sind.

Afrika kaum für Verschmutzung verantwortlich

"Afrika trägt weniger als 3 Prozent an der für den Klimawandel verantwortlichen Verschmutzung bei, ist aber am stärksten von der daraus resultierenden Krise betroffen. Aus diesem Grund ist es nur gerecht und angemessen, dass diese Konferenz die notwendigen Maßnahmen verabschiedet, um Afrikas besondere Bedürfnisse und Umstände zu berücksichtigen", so William Ruto, Kenias Präsident.

Mia Amor Mottley, Ministerpräsidentin von Barbados,  einer Inselgruppe in der Karibik, die zunehmend unter extremen Wetter leidet, kritisierte die Industriestaaten für ihre mangelnde Unterstützung beim Übergang zur umweltfreundlicheren Technologien:

Globaler Süden: "Abhängig von der Gunst der Industriestaaten"

 "Der Zugang zu Elektroautos, Batterien oder Photovoltaikanlagen bleibt beschränkt, er wird von Ländern dominiert, die sie selbst produzieren können. Aber der globale Süden bleibt in diesen Fragen der Gunst des globalen Nordens ausgeliefert."

Industriestaaten haben den Ländern des globalen Südens jährlich 100 Milliarden Dollar versprochen, mit denen sie sich gegen Klima-Risiken schützen - und die ihnen den Übergang zu einer ökologischeren Wirtschaft erleichtern sollen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bisher nur 83 Milliarden Dollar zusammengekommen. 

Die Klimakonferenz im Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer steht unter dem Motto "together for implementation" - gemeinsam für die Umsetzung. Rund 45.000 Gäste sind vor Ort, um sich die kommenden zwei Wochen über konkrete Maßnahmen zum Erreichen der im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zu verständigen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Schiffsunglück vor Japan: Tanker mit 980 Tonnen Chemikalien gekentert

WTO-Konferenz Abu Dhabi: Maßnahmen zur Bekämpfung von Plastikverschmutzung

Kampf gegen Luftverschmutzung in Mailand