Der WHO-Europadirektor Hans Kluge besucht Krankenhäuser im Osten der Ukraine. Größtes Problem ist das Arbeiten ohne Strom.
Mitten im Krieg bekamen einige Krankenhäuser in Dnipro im Osten der Ukraine prominenten Besuch: Hans Kluge, Europa-Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, brachte medizinische Hilfe mit. Die mehr als 700 Angriffe auf das Gesundheitswesen bezeichnete Kluge als klaren Verstoß gegen das Völkerrecht. Sorgen bereite ihm aber vor allem der massive russische Beschuss der ukrainischen Energieinfrastruktur: „Die Temperatur bewegt sich derzeit um null Grad Celsius, aber bald wird sie auf minus 20 Grad sinken. Im Moment herrscht in der ganzen Stadt und in der gesamten Umgebung Stromausfall. Wie kann ein Krankenhaus ohne Strom funktionieren? Wie können Entbindungsstationen ohne Inkubatoren, ohne Impfstofflager, ohne Kühlschränke funktionieren?“
Der Beschuss der ukrainischen Energieinfrastruktur durch die russische Armee lässt Millionen von Menschen in der Ukraine im Dunkeln sitzen lassen. In vielen Städten gibt es keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine Heizung.
Die ukrainische Regierung bezeichnet diesen Beschuss als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und hat im ganzen Land 4.000 Heizungsstellen eingerichtet. Dort können sich die Menschen aufwärmen, sich unterhalten oder ihre Handys aufladen.