Menschen trotzen dem bitteren Winter im Donbas: "1941 war schlimmer"

Xenja wartet auf ihren Spielkammeraden
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Von Christoph DebetsYLE
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Im Donbas sind die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt gefallen. Es sind die kältesten Tage im ersten Kriegswinter in der Ukraine. Die Menschen trotzen den Unbillen von Krieg und Wetter.

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Es sind die ersten harten Frosttage im Osten der Ukraine. In Toretzk ist das Thermometer in der Nacht auf minus 20° gefallen. Unter den Füßen knirscht der Schnee. Um das 20 Kilometer entfernte Bachmut toben heftige Kämpfe. Hier, nahe der Front, ist das Leben so hart wie der Winter. Aus Tanks müssen die gut 16.000 Einwohner, die in Toretzk geblieben sind, ihr Trinkwasser holen. Die Behörden tuen ihr Möglichstes, damit es die Menschen warm haben.

„Nachts halten mich die Katzen und Hunde warm. Auch wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt und Eis an der Wand ist: Ich halte durch. Im Weltkrieg 1941 war es schlimmer“, gibt sich Lena standhaft.

In Toretsk gibt es viele schlecht isolierte Wohngebäude aus der Sowjetzeit. In einem von ihnen wohnt Lydia, die in den Siebzigern ist. Sie sagt, sie sei aus ihrem Heimatdorf geflohen, das mitten in den Kämpfen liegt.

„Natürlich habe ich Angst, die Lage ist hoffnungslos, die lauten Explosionen; aber was soll ich tun?“ sagt Lydia.

Im Hintergrund ist das Donnergrollen des Kriegs vernehmbar. Das hält die 6-jährige Xenja und den 10- Jahre alten Danil nicht davon ab, vor der Ruine des Nachbarhauses zu spielen:

„Die Explosionen, der Kugelhagel – das mag ich überhaupt nicht“, klagt Danil.

Danil und Xenja sind stolz, daß sie nicht geflohen sind - vor dem bitteren Winter und dem Krieg.

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