Die Neuinszenierung des Mozart Requiems in Bordeaux ist die erste "Null-Kauf"-Produktion eines nationalen Opernhauses in Europa. Die Produktion hat sich verpflichtet, kein Geld für Bühnenbild, Kostüme und Requisiten auszugeben.
Auch Bühnen müssen sparen, und das Grand-Théâtre de Bordeaux stellt sich der Herausforderung: die Neuinszenierung des Mozart Requiems ist die erste "Null-Kauf"-Produktion eines nationalen Opernhauses in Europa. Die Produktion hat sich verpflichtet, kein Geld für Bühnenbild, Kostüme und Requisiten auszugeben.
Stéphane Braunschweig, Regisseur des Requiems: "Wir haben ein ziemlich radikales Konzept beschlossen, wir verwenden nur vorhandenes Material. Ich war im Fundus der Oper und habe geschaut, was da ist. Da waren diese weißen Vorhänge, eine verspiegelte Kiste, und die einzigen Elemente, die wir am Ende gebaut haben, waren die Särge."
Auch die etwa vierzig Kostüme stammen aus dem Bestand – vorhandenes wurde für die Inszenierung überarbeitet, dazu kamen Teile aus einem Secondhand-Laden und unverkaufte Berufskleidung. Für die Kostümbildnerinnen nachvollziehbar, schwierig, aber machbar.
Claire Gollentz ist Gardobiere an der Oper von Bordeaux: "Der Gedanke der Wiederverwendung von Dingen ist Teil unseres Berufes. Es macht keinen Sinn, Künstler immer wieder neu einzukleiden. Es gibt ein Leben davor, es gibt ein Leben danach. Es gibt Materialien, die wir heute auch gar nicht mehr bekommen würden. Und letztendlich machte es auch künstlerisch Sinn, sich den Bestand anzuschauen".
Gibt es Leben nach dem Tod? Zumindest für Kostüme und Bühnenbilder in der Neuinszenierung des Mozart Requiems, zu sehen in Bordeaux vom 20. bis 28. Januar.