Trauerfeier für abgestürzten Innenminister - militärisches Patt an der Front

Der ukrainische Präsident bei der Trauerfeier in Kiew
Der ukrainische Präsident bei der Trauerfeier in Kiew Copyright Efrem Lukatsky/AP Photo
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Von Euronews mit AP/DPA
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Kiew trauert um die Opfer des Hubschrauberabsturzes - und verzweifelt an der Unentschlossenheit des Westens in der "Panzer-Frage". Derweil meldet Moskau Geländegewinne im Süden. Britische Militärexperten sprechen von einer Patt-Situation.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena haben am Samstag an einer Trauerfeier für die Opfer des jüngsten Hubschrauberabsturzes nahe Kiew teilgenommen.

Neun Menschen befanden sich an Bord des Helikopters, darunter Innenminister Denys Monastyrskyj. Insgesamt waren bei dem Unglück in der Kiewer Vorstadt Browary 14 Menschen getötet worden, darunter ein kleines Kind. Der Hubschrauber war neben einem Kindergarten abgestürzt.

Immer noch keine Panzer: "Unentschlossenheit tötet"

Die allergrößte Sorge der Ukraine auch an diesem Samstag ist jedoch nach wie vor die fehlende Einigung der westlichen Partner, Panzer im Kampf gegen den Russland zur Verfügung zu stellen.

Kiew forderte seine Verbündeten auf, schneller zu handeln, Unentschlossenheit töte, so Mikhailo Podolyak, Chefberater des ukrainischen Präsidialamtes.

Auch die ukrainischen Truppen nahe Bachmut äußerten Hoffnung, schnellstmöglich mit moderneren Panzern aus dem Westen versorgt zu werden. Die Stadt im ostukrainischen Gebiet Donezk steht seit Monaten im Mittelpunkt der Gefechte.

Es sei eine große Motivation für die Infanterie, wenn Panzer in der Nähe seien, so ein Panzer-Kommandeur. Das hebe die Stimmung, es herrsche weniger Angst. Mit Leopard und Challenger Panzern werde man unaufhaltsam ins Gefecht stürmen.

Derweil meldet Moskau Geländegewinne im Süden der Ukraine

Derweil meldete das russische Militärkommando am Samstag Geländegewinne im Süden der Ukraine. "Im Gebiet Saporischschja konnten durch Angriffe von Einheiten des Wehrkreises Ost günstigere Linien und Positionen eingenommen werden", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Seinen Angaben nach haben die Russen bei den Angriffen 30 Ukrainer getötet und mehrere Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zuvor hatten bereits russische Militärblogger über eine Offensive im Raum Orichiw und Huljajpolje berichtet. 

Britische Verteidigungsministerium: Militärisches Patt im Ukraine-Krieg

Nach britischer Einschätzung herrscht derzeit ein militärisches Patt an der Front. "Der Konflikt befindet sich insgesamt in einer Sackgasse, so das britische Verteidigungsministerium. "Es besteht jedoch eine realistische Möglichkeit lokaler russischer Vorstöße um Bachmut." 

Vor allem an drei Frontabschnitten werde heftig gekämpft, hieß es in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. 

Russische Einheiten sowohl des regulären Militärs als auch der Privatarmee Wagner, würden sich in der kürzlich eroberten Kleinstadt Soledar nördlich von Bachmut neu aufstellen. Ebenfalls im Osten hätten ukrainische Truppen nahe der Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk kleinere Gewinne gemacht.

Im Süden hätten beide Seiten im Gebiet Saporischschja erhebliche Kräfte zusammengezogen. Es komme zu Artilleriegefechten und kleineren Zusammenstößen, bisher gebe es aber keine größere Offensive.

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