Peinlich, peinlich ... Eigentlich hatten die Organisatoren von #Paris2024 beispielhafte Spiele versprochen - einfacher gesagt als getan.
In anderthalb Jahren wird Paris die Olympischen Sommerspiele ausrichten. Damit auch alles rechtzeitig fertig ist, werden auf rund 40 Baustellen im Eiltempo die Sportstätten aus der Erde gestampft.
Dabei, das haben Kontrollen ergeben, werden auch Arbeitskräfte ohne gültige Papiere eingesetzt. Moussa stammt aus Mali und ist einer von ihnen. Er sagt, er habe auf der Baustelle für das Olympische Dorf geschuftet. Unter prekären Bedingungen und ohne Arbeitsvertrag, Überstunden wurden nicht bezahlt.
Schöne Stadien, auf dem Rücken der Armen gebaut
"Hinter all diesen schönen Stadien steckt eine andere Wirklichkeit, sie werden auf dem Rücken der armen Leute gebaut. Es gibt Baustellen, auf denen ich bis 20 Uhr arbeiten musste. Wenn du dich weigerst, erpressen sie dich und sagen: 'Entweder, du bleibst länger oder du packst deine Sachen'."
Gaye stammt ebenfalls aus Mali, auch er hat keine Papiere. Er sagt, er wurde illegal auf der Baustelle des Wassersportzentrums beschäftigt.
Ob sein Chef wusste, dass er ohne Papiere arbeitete?
"Ja, natürlich!"
Auch er prangert die schlechte Behandlung durch seine Arbeitgeber und die unbezahlten Arbeitsstunden an.
"Zum Beispiel arbeitet man zwei Monate und der Chef zahlt nur für einen. Aber ich akzeptiere das, weil er meine Situation kennt, und ich kenne sie auch."
Untersuchung wegen Schwarzarbeit
Seit der Enthüllung illegal beschäftigter Bauarbeiter schaut die Arbeitsaufsichtsbehörde genau hin und hat ihre Kontrollen verschärft.
Zudem wurde eine Untersuchung wegen Schwarzarbeit und Beschäftigung von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung in organisierter Form eingeleitet.
Die für die Olympia-Baustellen verantwortliche Projektgesellschaft Solideo behauptet, das Problem sei erkannt - und die nötigen Maßnahmen ergriffen worden.
Beispielhafte Spiele - einfacher gesagt als getan
Antoine du Souich, Direktor für Strategie und Innovation bei Solideo erklärt: "Wir haben die Situationen analysiert, und wenn es fehlbare Unternehmen gab, dann wurden sie sofort von der Baustelle verwiesen. Wir haben aber auch unsere eigene Arbeitsweise hinterfragt und beschlossen, die Maßnahmen zur Verhinderung von Schwarzarbeit zu verstärken."
Die Anwesenheit illegaler Arbeitskräfte auf Frankreichs Prestige-Baustelle sorgt für Verlegenheit. Auch mit Blick auf die Negativschlagzeilen über Ausbeutung und Schwarzarbeit rund um die jüngste Fußball-WM in Katar.
Eigentlich hatten die Organisatoren von Paris 2024 beispielhafte Spiele versprochen - einfacher gesagt als getan.