Ein 12-köpfiges Rettungsteam des bulgarischen Roten Kreuzes hob Montagnacht mit Hilfsgütern und fünf Spürhunden von Sofia in Richtung Adana ab. Mit an Bord sind Euronews-Bulgarien-Reporter Irina Ivanova und Yuliyan Stoyanov.
Auch aus Bulgarien haben sich Hilfskräfte auf den Weg ins Erdbebengebiet in der Türkei begeben. Ein 12-köpfiges Rettungsteam des bulgarischen Roten Kreuzes hob Montagnacht mit Hilfsgütern und fünf Spürhunden von Sofia in Richtung Adana ab.
"Wir ziehen so viele Schichten wie möglich an"
Mit an Bord sind Euronews-Bulgarien-Reporter Irina Ivanova und Yuliyan Stoyanov. Er solle warme Sachen einpacken, so lautete die Anweisung der Crew, erklärt Stoyanov. Gar nicht so einfach. "Ich weiß nicht, wie viele Kleidungsschichten ich anhabe, aber wie viele es auch sind, es reicht nicht. Wir ziehen so viele Schichten wie möglich an, weil die Temperaturen auf diesem 3-stündigen Flug eisig sein werden."
Abflugort ist der Flughafen Vrajdebna. Yuliyan Stoyanov zeigt uns, wie es im Flugzeug aussieht. Ziemlich vollgepackt, auch ein Jeep fliegt mit, um auch an schwer zugängliche Orte zu gelangen. Die Sicherheitsgurte sind seltsam, nicht wie bei normalen Passagierflugzeugen.
Trotz eines Schneesturms, der sich über Ankara entwickelt, gibt es während des Fluges nur leichte Turbulenzen. Stattdessen sind die Vibrationen in der Militärmaschine viel stärker zu spüren als in einem Passagierflugzeug.
Nach gut drei Stunden Flug landet das Hilfsteam in Adana. Die Stadt liegt etwa 150 Kilometer vom Epizentrum des Erdbebens entfernt. Der Rettungseinsatz kann beginnen.
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Live beendet

Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,8 hat am Montagmorgen die Türkei und Syrien erschüttert. Dabei sind nach bisherigen Angaben mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 15.000 wurden verletzt. Diese Zahlen werden aber wohl weiter steigen.
Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist nach wie vor nicht abzusehen, zahlreiche Häuser und Straßen sind zerstört, die Temperaturen eisig. Helfer versuchen, Verschüttete aus den Trümmern zu retten. Die internationale Hilfe für die Türkei und Syrien ist angelaufen.
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Auch aus Bulgarien haben sich Hilfskräfte auf den Weg ins Erdbebengebiet in der Türkei begeben. Ein 12-köpfiges Rettungsteam des bulgarischen Roten Kreuzes hob Montagnacht mit Hilfsgütern und fünf Spürhunden von Sofia in Richtung Adana ab. Muronews-Bulgarien-Reporter Irina Ivanova und Yuliyan Stoyanov.
Das ist ihre Reportage:

Mit dem Roten Kreuz und 5 Spürhunden aus Bulgarien ins Erdbebengebiet
euronewsEin 12-köpfiges Rettungsteam des bulgarischen Roten Kreuzes hob Montagnacht mit Hilfsgütern und fünf Spürhunden von Sofia in Richtung Adana ab. Mit an Bord ist Euronews-Bulgarien-Reporter Yuliyan Stoyanov.Wie kommt internationale Hilfe nach dem Erdbeben schnell in die Türkei und Syrien? Euronews hat Emma Forster, die für den Norwegischen Flüchtlingsrat (NRC) in Damaskus arbeitet, befragt.

Schnell helfen: Wie wird internationale Katastrophenhilfe koordiniert?
euronewsFür Ersthelfer in der Türkei und in Syrien ist es ein Rennen gegen die Zeit: Wie wird die internationale Hilfe koordiniert, um den Bedürftigen so schnell wie möglich zu helfen?Lage in Syrien: Retter vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Die Suche über Nacht sei aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung nur "sehr langsam" verlaufen, hieß es von den Weißhelmen, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien zudem auch Mediziner überfordert und könnten nicht allen Verletzten das Leben retten.
Lage in der Türkei: Die DPA berichtet unter, laut Augenzeugen sei im südtürkischen Hatay der Strom ausgefallen. Hilfe werde dringend benötigt. Die Tankstellen hätten kein Benzin mehr und es gebe kein Brot zu kaufen.
Auch in der Nachbarprovinz Osmaniye ist der Strom CNN Türk ausgefallen.
In der südosttürkischen Metropole Diyarbakir verbrachten viele Menschen die Nacht draußen, in Schulen oder Moscheen. Mehrere Nachbeben seien zu spüren gewesen und es sei bitterkalt. Die Zelte der Katastrophenschutzbehörde Afad seien nicht beheizt und reichten nicht aus.
Mehr als 13 Millionen Menschen in der Türkei sind nach Einschätzung der Regierung von der Erdbebenkatastrophe betroffen.
Die Austragung der Turn-Europameisterschaften in Antalya ist bislang nicht gefährdet. so eine Sprecherin des Kontinentalverbandes European Gymnastics am Dienstag auf Anfrage der DPA. Man stehe in engem Kontakt mit dem türkischen Turn-Verband
Antalya, wo die Titelkämpfe vom 11. bis 16. April stattfinden sollen, ist rund 800 Autokilometer entfernt von Kahramanmaras in der Südost-Türkei, wo das Epizentrum des Bebens lag.
Am Hafen der südtürkischen Stadt Iskenderun ein Großbrand ausgebrochen. Auf Bildern sind brennende Container und schwarzer Qualm zu sehen.
Die Zeitung "Hürriyet" berichtete, der Brand sei schon am Vortag nach dem Erdbeben aus noch ungeklärten Gründen ausgebrochen. Container seien umgestürzt und hätten Feuer gefangen.
Der türkische Wetterdienst hat für die vom Erdbeben betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt. In Mardin und Diyarbakir wird Schnee erwarte. In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen.
Am Kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.
Neue Opferzahlen aus der Türkei: Die Zahl der Todesopfer ist auf 3419 gestiegen. Mehr als 20.000 Menschen seien verletzt worden, so Vizepräsident Fuat Oktay.
Mehr als 5700 Gebäude seien eingestürzt. Orhan Tatar, Chef der Afad-Abteilung für Erdbeben und Risikoverminderung, rief die Menschen dazu auf, sich von beschädigten Gebäuden fern zu halten.
Insgesamt liegt die Zahl der Toten inzwischen nach Angaben vom Dienstagmorgen bei fast 5.000. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien zudem mehr als 23.500 Menschen verletzt.
Laut der Katastrophenschutzbehörde Afad hat es in der türkisch-syrischen Grenzregion bisher 243 Nachbeben gegeben.
Griechenland schickte trotz der Spannungen mit der Türkei am Montag eine Rettungsmannschaft mit Spürhunden in das Erdbebengebiet.
Die Türkei bat ihre Nato-Partner unter anderem um drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung.
Ein drohender Schneesturm könnte die Situation in den Erdbebengebieten nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care noch deutlich verschärfen. Viele Straßen seien nicht passierbar.
Im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Viele Menschen können nicht in ihre Häuser zurück, weil diese eingestürzt sind oder eine Rückkehr angesichts der zahlreichen Nachbeben zu gefährlich wäre.
Nach der Erdbebenkatastrophe, die auch den Norden Syriens erschütterte, hat das Außenministerium in Damaskus die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe gebeten. Einen entsprechenden Aufruf richtete der Minister an die UN-Mitgliedstaaten und an internationale Hilfsorganisationen. Es handele sich um eine "menschliche Katastrophe". Das hat die Staatsagentur SANA berichtet.
Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei hat für den ersten telefonischen Kontakt zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis seit Monaten gesorgt. Athen hatte Ankara zuvor Hilfe zugesagt. Erdogan hatte vor zehn Monaten erklärt, er werde nicht mehr mit Mitsotakis sprechen. Hintergrund sind massive Spannungen zwischen den beiden Ländern im östlichen Mittelmeer.
In den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien sind Tausende Tote zu befürchten. Die Zahl stieg am Montag zunächst auf mindestens 2400. In dem Gebiet hatten Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge Schutz gesucht. Dort herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Offiziellen Angaben zufolge wurden durch das Erdbeben mindestens 12000 Menschen verletzt.
Die Schulen in der Türkei bleiben nach dem verheerenden Erdbeben vorerst geschlossen, voraussichtlich bis zum 13. Februar. Das hat Bildungsminister Mahmut Özer mitgeteilt. Einige Bildungseinrichtungen im Land brachen zudem in die vom Beben betroffenen Gebiete auf, um Hilfe zu leisten.
Papst Franziskus hat den Menschen in der Türkei und in Syrien per Twitter sein Mitgefühl ausgedrückt:
Ich bin in tiefer Trauer wegen der vielen Menschenleben, die das Erdbeben in der #Türkei und #Syrien gefordert hat. Die Toten vertraue ich dem Erbarmen des Herrn an, und ich bete für alle, die sich in den Noteinsätzen engagieren.
— Papst Franziskus (@Pontifex_de) February 6, 2023
Im Norden Syriens berichten Augenzeugen von der Aushebung von Massengräbern, so in der Stadt Idlib. So sollen offenbar Hunderte Todesopfer des Erdbebens bestattet werden. In den an die Türkei grenzenden Teilen des Bürgerkriegslandes waren ganze Häuserreihen in sich zusammengefallen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat dem Bündnispartner Türkei Hilfe zugesagt:
Full solidarity with our Ally #Türkiye in the aftermath of this terrible earthquake. I am in touch with President @RTErdogan and Foreign Minister @MevlutCavusoglu, and #NATO Allies are mobilizing support now.
— Jens Stoltenberg (@jensstoltenberg) February 6, 2023
Auch Israel will Rettungsteams und medizinisches Personal in die Türkei entsenden. Das hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Montag mitgeteilt. Zuvor sei ein entsprechendes Gesuch Ankaras eingegangen. Er habe auch Hilfe für Syrien angewiesen. Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Krieg.
Die EU koordiniert die Entsendung von Rettungsteams aus europäischen Ländern. Bis Montagmittag waren Teams aus Bulgarien, Griechenland, Frankreich, den Niederlanden, Kroatien, Polen, Rumänien, Ungarn, Malta und Tschechien mobilisiert, so ein Sprecher der Kommission.
A powerful earthquake struck Türkiye overnight, also impacting neighbouring Syria.
The EU has mobilised over 10 search and rescue teams so far for Türkiye from 🇧🇬🇭🇷🇨🇿🇫🇷🇬🇷🇳🇱🇵🇱🇷🇴 following its request to activate the #EUCivPro Mechanism.
We stand ready to provide further support. pic.twitter.com/ARrgWglUBy
— European Commission 🇪🇺 (@EU_Commission) February 6, 2023
Bulgarien schickt Hilfsgüter und Rettungsteams in die Türkei. Dabei handele es sich um Technik, Zelte, medizinische Teams und 58 Feuerwehrleute, so die Minister für Verteidigung und Inneres.
Die Zahl der Todesopfer nach dem ersten Beben ist auf rund 1500 gestiegen. Syrien meldete am Mittag 590 Tote und mehr als 1600 Verletzte, die Türkei 5300 Verletzte und mindestens 912 Tote.
Die Zahl der Todesopfer in der türkisch-syrischen Grenzregion ist auf etwa 1500 gestiegen. In Syrien meldeten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weißhelme am Montag insgesamt 590 Tote. Mehr als 1600 Menschen wurden verletzt.
in der benachbarten Türkei kamen durch die Folgen der Erdbeben 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag. Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.
Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag.
Der türkische Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7.
Hilfsorganisationen und Gemeinden in den betroffenen Regionen riefen neben Blutspenden auch zu Sachspenden auf und baten etwa um Decken, Heizer, Winterkleidung, Essenspakete und Babynahrung.
Euronews-Kollegin Cinzia Rizzi, die gerade von einer Reportage in Türkei zurückgekehrt ist, schreibt:
"Ich habe keine Worte für das, was in der Türkei passiert ist. Ich war vor weniger als 48 Stunden in Sanliurfa, um über die Schönheit und die unglaubliche Geschichte dieser Stadt zu berichten. Mein Herz ist gebrochen für all die Menschenleben, die dieses schreckliche Erdbeben gekostet hat."
EU-Katastrophenschutzverfahren gestartet: Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei. Erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien seien bereits unterwegs, sagte am Montag in Brüssel der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic.