"Help me, help me" - die Verzweifelung im türkischen Erdbebengebiet wächst mit jeder kalten Nacht

Menschen in Kahramanmaras verfolgen die Rettungsarbeiten
Menschen in Kahramanmaras verfolgen die Rettungsarbeiten Copyright OZAN KOSE/AFP or licensors
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Von Euronews
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Laken sollen verhindern, dass die Wärme in den Zelten nach außen weicht. Viele machen zusätzlich ein Lagerfeuer an, um nicht zu frieren. Der Gefahr sind sie sich bewusst, doch viele haben seit den Erdbeben nichts mehr zu verlieren.

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Schmutz, Staub, Kälte und Unsicherheit. Unter diesen Bedingungen leben derzeit in Pazarcik in der Provinz Hatay in der Türkei Tausende Menschen. Sie verloren bei den Erdbeben alles: ihre Häuser, ihr gesamtes Hab und Gut.

Während viele der Zehntausenden, die ihr Zuhause verloren haben, in Zelten, Stadien und anderen Notunterkünften untergekommen sind, verbringen andere seit dem Beben der Stärke 7,8 vom Montag die Nächte im Freien. 

Für viele gleicht das Erwachen nach der Katastrope einem nicht enden wollenden Albtraum.

Ein Mann beklagt, "mein Haus und mein Auto sind weg. Ich bin ein Automechaniker in Rente. Alles ist weg. Kein Geld, kein Haus."

Anstelle von Wärme und Komfort, die sie in ihrem Haus hatte, lebt Familie Goodu in Zelten. Es genügten wenige Stunden, um ihr Leben auf den Kopf zu stellen. Trotz der Umstände hieß sie uns mit der sprichtwörtlichen türkischen Gastfreundschaft willkommen. Die ganze Familie ist anwesend: Tanten und Onkel. Großväter und Kinder. Sie haben alles verloren, aber sie sind dankbar, noch am Leben zu sein.

Eine andere Familie - dasselbe Leiden. Badar sagt, die Bettlaken seien gespendet worden. Sie nutzten sie als Dach, um es nachts etwas wärmer zu haben. Und obwohl es gefährlich sei, machten sie darunter Feuer, um nicht zu frieren. Sie können nur einen Satz auf Englisch: "Help me, help me"

Die Rettungskräfte setzten ihren Wettlauf fort, um weitere Menschen aus den Trümmern zu bergen, während die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird, Überlebende zu finden.

Die türkische Katastrophenschutzbehörde teilte mit, dass inzwischen mehr als 110.000 Rettungskräfte im Einsatz und mehr als 5.500 Fahrzeuge, darunter Traktoren, Kräne, Bulldozer und Bagger, verschifft worden seien.

Wenn Sie spenden wollen...

Caritas International, Unicef, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie Katastrophenhilfe haben sich zum Aktionsbündnis Katastrophenhilfe zusammengeschlossen. Spenden können Sie über IBAN: DE65 100 400 600 100 400 600 BIC: COBADEFFXXX oder im Internet.

Schon vor Ort in der Türkei hilft ISAR Germany. Für die Rettungsteams können Sie ONLINE spenden. IBAN: DE25 3702 0500 0001 1825 00 BIC: BFSWDE33xxx

Ärzte ohne Grenzen unterstützt Krankenhäuser auch in Syrien. Spenden kann man auf der Webseite oder unter IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00; BIC: BFSWDE33XXX

In Österreich gibt es NACHBAR IN NOT - Erdbebenopfer Türkei und Syrien im Internet oder unter IBAN: AT75 2011 1400 4004 4001 BIC: GIBAATWWXXX

Die internationale Hilfsorganisation "Help the Children" ist ebenfalls vor Ort im Einsatz. Hier geht es zur Internetseite.

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