Wut über korrupte türkische Behörden: sie hatten Bau Tausender Häuser im Erdbebengebiet genehmigt

Recep Tayyip Erdogan besichtigt zerstörte Gebäude von Kahramanmaras
Recep Tayyip Erdogan besichtigt zerstörte Gebäude von Kahramanmaras Copyright ADEM ALTAN/AFP or licensors
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Von Andrea Büring
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Mehr als 14.000 Tote durch die Erdbeben - eine Katastrophe, die Recep Tayyip Erdogan derzeit gar nicht gebrauchen kann. In drei Monaten wählt die Türkei einen neuen Präsidenten.

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Es war ein schwieriger Besuch für den türkischen Präsidenten im Erdbebengebiet - nur drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen im Land. Inmitten von Trümmern und Ruinen kündigte Erdogan Hilfsmaßnahmen an und gab die bereits überholten Opferzahlen bekannt. Mehr als 15.000 Menschen wurden getötet und fast 64.000 verletzt , als die Erde mehrfach bebte. 

"Während das Ausmaß der Schäden noch ermittelt wird, erhält jeder eine wirtschaftliche Unterstützung von fast 500 Euro. Mit dieser Soforthilfe wollen wir die Probleme etwas abmildern", sagte der türkische Präsident.  

Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die türkische Regierung steht in der Kritik, weil sich viele Überlebende alleingelassen fühlen und selbst Hilfe suchen mussten. 

Viele sahen hilflos mit an, wie in den Trümmern die Stimmen von verschütteten Angehörigen nach stundenlangen Schreien langsam abebbten, ohne dass Hilfe kam.  "Wir sind einfache Menschen, wir unterstützen die Leute. Aber ich bin kein Kran, ich kann keine Zementbrocken hochheben. Ich bin eine Mutter, mein Herz kann nur eine bestimmte Menge an Leid ertragen. Aber niemand hört zu. Wo ist die Armee. Wo ist der Staat? Wo sind Einheit und Solidarität?"

Die Wut der Menschen richtet sich egegen die in der Türkei weit verbreitete Korruption. Sie wird als Ursache angesehen, warum in einem Erdbebengebiet überhaupt der Bau Tausender Gebäude genehmigt werden konnte.

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