Auf Raketenfriedhof in Charkiw: Beweise für Russlands Kriegsverbrechen in der Ukraine

Auf dem Raketenfriedhof von Charkiw in der Ukraine
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Von Valérie GauriatEuronews
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Euronews-Korrespondentin Valérie Gauriat war mit dem Sprecher der Staatsanwaltschaft auf dem sogenannten Raketenfriedhof, wo Russlands Raketen sortiert und analysisert werden.

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Die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine gehört zu den Orten, die mit am schlimmsten von Russlands Angriffskrieg getroffen wurden.

Sie liegt etwa vierzig Kilometer von der russischen Grenze entfernt und steht noch immer unter regelmäßigem Beschuss durch russische Raketen. An einem geheim gehaltenen Ort führt der Sprecher der Staatsanwaltschaft von Charkiw, Dmytro Tschubenko, die Euronews -Korrespondentin durch den so genannten Raketenfriedhof.

Chubenko erklärt: "Dies ist ein Fragment einer Streubombe. Es hat diese Schnitte im Inneren. Wenn diese Art von Granaten explodiert, fliegen die Bruchstücke auseinander, treffen Menschen und führen zu starkem Blutverlust und oft zum Tod."

Seit Beginn des Krieges wurden hier mehr als eintausend Raketen gesammelt.

Nach Größe und Form sortiert, werden sie analysiert, um dem Internationalen Gerichtshof Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte an der Zivilbevölkerung zu liefern.

Es geht darum, die Angriffe so minitiös wie möglich zu rekonstruieren. Tschubenko sagt: "Staatsanwälte und Ermittler beschreiben diese Munition, um die spezifische Art des Beschusses und den Zeitpunkt zuzuordnen, so dass wir die zerstörten Häuser und die getöteten Menschen genau bestimmen können."

Wie hoch ist die Zahl der Zivilisten, die durch diese Raketen getötet wurden?

Darauf antwortetet der Vertreter der Justiz: "Mehr als 1500 Zivilisten wurden während der Angriffe auf Charkiw und die Region getötet. 2700 wurden verwundet. Wir haben jetzt mehr als 6.000 Strafverfahren im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Kriegsrecht. Das heißt, Artikel 438 des Strafgesetzbuches der Ukraine, der sich auf den Beschuss bezieht."

Selbst während des kurzen Aufenthalts auf dem Raketenfriedhof, ertönen die Sirenen.

Valérie Gauriat fasst zusammen: "Innerhalb von etwa 20 Minuten gab es hier zwei Mal Luftalarm. Die Menschen sind immer auf neue Angriffe gefasst, aber das ukrainische Militärkommando rechnet nicht mit einer massiven Offensive auf Charkiw, weil es den russischen Streitkräften an Ressourcen mangelt, heißt es."

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