Memorial-Mitglieder: Russische Justiz wirft ihnen „Rehabilitierung des Nationalsozialismus“ vor

Polizeikräfte vor dem Memorial-Büro in Moskau
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Durchsuchungen bei Mitgliedern der in Russland verbotenen Menschenrechtsvereinigung Memorial: Die russische Justiz wirft ihnen „Rehabilitierung des Nationalsozialismus“ vor.

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Die russische Justiz hat Ermittlungen gegen Mitglieder der Menschenrechtsvereinigung Memorial eingeleitet. Unter anderem bei Vorstandsmitglied Oleg Orlow wurde eine Durchsuchung durchgeführt. Berichten zufolge wird den von den Ermittlungen betroffenen Mitgliedern „Rehabilitierung des Nationalsozialismus“ vorgeworfen.

Memorial-Mitgründerin Irina Scherbakowa, die mittlerweile in Deutschland lebt, äußerte sich im Dezember 22 gegenüber euronews:

2022 mit Friedensnobelpreis ausgezeichnet

Im Dezember 2021 ordnete ein Moskauer Gericht die Auflösung der Vereinigung an. Ungeachtet dessen setzte Memorial, das im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, seine Arbeit fort. Die Vergabe des Preises wurde unter anderem damit begründet, dass sich die Mitglieder „in herausragender Weise für die Aufzeichnung von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch eingesetzt“ haben.

Memorial wurde 1987 gegründet. Die Mitglieder begannen vor rund 30 Jahren mit der Aufzeichnung in der Sowjetunion begangener staatlicher Verbrechen. Memorial-Mitglieder befassten sich ebenfalls mit der Menschenrechtslage im Kaukasus.

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