Der Tod eines ranghohen Mitglieds der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad während eines Hungerstreiks in einem israelischen Gefängnis hat heftige Reaktionen ausgelöst.
Der 45-Jährige Chader Adnan sei am frühen Morgen bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden worden, so ein Sprecher der israelischen Gefängnisbehörde. Seit Februar war er wegen Terrorvergehen in sogenannter Verwaltungshaft. Betroffene können für sechs Monate und länger ohne Anklage festgehalten werden.
Der Islamische Dschihad hatte bereits Vergeltung angekündigt, kurz nach Bekanntwerden seines Todes wurden aus Gaza-Stadt drei Raketen auf Israel abgefeuert, im Westjordanland wurde ein Generalstreik ausgerufen.
Der Islamist aus Dschenin im Westjordanland habe den Hungerstreik am 5. Februar nach seiner Festnahme wegen Terrorvergehen begonnen. Er sei wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation, Unterstützung von Terror und Hetze inhaftiert gewesen. Es sei bereits seine zehnte Haftzeit in Israel.
Der verheiratete Vater dreier Kinder war bereits in der Vergangenheit immer wieder von israelischen Sicherheitskräften festgenommen und ohne offizielle Anklage in Haft gehalten worden.
2015 war Adnan bereits nach einem lebensbedrohlichen Hungerstreik freigelassen worden. Auch im Februar 2012 hatte Adnan nach einer ähnlichen Einigung einen 66-tägigen Hungerstreik beendet.