Parlamentswahl in Griechenland: Erdrutschsieg für Nea Dimokratia

Nea Dimokratia-Anhänger vor dem Sitz der Partei in Athen
Nea Dimokratia-Anhänger vor dem Sitz der Partei in Athen   -  Copyright  Petros Giannakouris/AP Photo
Von Euronews  mit dpa

Bei der Parlamentswahl in Griechenland sind fast alle Stimmen ausgezählt: Die Regierungspartei Nea Dimokratia liegt mit rund 40.8 Prozent klar vorne. Doch eine neue Regierung entsteht aller Voraussicht nach nicht.

Liebe Leserinnen und Leser, hiermit beenden wir den Liveblog zur Parlamentswahl. Ab morgen versorgen wir Sie mit allen weiteren Entwicklungen rund um die Abstimmung von Athen. Wir wünschen Ihnen eine ruhige Nacht.

22.05.2023
01:16

"Die Hoffnung hat den Pessimismus besiegt und die Einheit die Spaltung. Ich bin stolz, ich bin auch gerührt, denn ich spüre die sehr große Verantwortung, die mit einem so beeindruckenden Prozentsatz auf meinen Schultern lastet. Ich verspreche, noch härter zu arbeiten, um Ihr Vertrauen zu würdigen".

21.05.2023
23:27

Nea Dimokratia: Keine Zusammenarbeit mit anderen Parteien

Der konservative Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat ein Bündnis mit anderen Parteien ausgeschlossen, so dass es wahrscheinlich zu einer Neuwahl kommt. "Dass wir allein regieren, ist der einzige Weg, die Reformen umzusetzen, die wir planen und die das Land auch braucht", sagte der amtierende Ministerpräsident. Eine handlungsfähige Regierung könne es nicht mit unsicheren parlamentarischen Kombinationen und politischem Feilschen geben. Beides führe in die Sackgasse. Mitsotakis ließ durchblicken, dass die Neuwahl bereits im nächsten Monat stattfinden könnte. (dpa)

21.05.2023
23:24
21.05.2023
22:54

Zweite Wahlrunde wahrscheinlich

Bei der Regierungsbildung wird vermutet, dass Mitsotakis gar nicht erst auf Partnersuche geht, sondern gleich auf Neuwahlen setzt. Innenminister Makis Voridis sagte im TV-Sender Skai, dass das Wahlergebnis ein klares Mandat des Volkes an Mitsotakis sei, weiter allein zu regieren. Ohnehin habe Mitsotakis im Wahlkampf stets betont, erneut allein regieren zu wollen. "Da wäre es komisch, wenn er plötzlich 'Ja' zu Koalitionsverhandlungen sagt."

Chancen auf die alleinige Macht nach einer weiteren Wahl haben die Konservativen wegen einer Besonderheit im griechischen Wahlrecht. Bei der aktuellen Wahl galt das einfache Verhältniswahlrecht: Rechnerisch müssen eine oder mehrere Parteien 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, um regieren zu können. Bei den nächsten Wahlen hingegen erhält die stärkste Partei automatisch mindestens 20 Sitze im Parlament zusätzlich - damit käme die Nea Dimokratia voraussichtlich wieder allein an die Regierung. (dpa)

21.05.2023
22:22

Bringen die Konservativen eine neue Regierung zustande?

Trotz des deutlichen Vorsprungs der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia ist es wegen des neuen Wahlrechts jedoch fraglich, ob Mitsotakis in Athen eine Regierung zustande bekommt. Falls er keine Koalition bilden kann - oder ohnehin allein regieren will - müssen die Griechinnen und Griechen im Juli erneut wählen.

Viel Auswahl hat Mitsotakis bei den Koalitionspartnern nicht. Eine Allianz mit Syriza (rund 20 Prozent) steht außer Frage - nicht zuletzt, weil Tsipras seinen Wahlkampf als Gegenprogramm zur Nea Dimokratia gestaltete und gegen den Regierungschef wetterte. Ebenso unwahrscheinlich sind Allianzen mit Links- und Rechtspopulisten - auch rechnerisch reicht es vermutlich nicht. Lediglich die Sozialdemokraten (rund 12 Prozent) kämen als Partner in Frage. Allerdings hat deren Chef Nikos Androulakis eine Koalition bisher ausgeschlossen. (dpa)

21.05.2023
22:21
Kyriakos Mitsotakis bei einer Rede vor Anhängern in Athen (AP Photo)
21.05.2023
21:24

Kyriakos Mitsotakis spricht von "politischem Erdbeben"

Nea Dimokratia-Chef Mitsotakis erklärte, dass seine Partei die Unterstützung des griechischen Volkes habe, "um mit absoluter Mehrheit" zu regieren. "Das politische Erdbeben zwingt uns zweifelsohne, unseren Weg Richtung Neuwahlen voranzutreiben." Nur stabile Regierungen könnten mit "mutigen Reformen" fortfahren, so der Wahlgewinner in Athen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AMNA gratulierte der Syriza-Vorsitzende Tsipras Ministerpräsident Mitsotakis telefonisch zum Wahlsieg.

21.05.2023
21:00

Pasok-Partei ist zufrieden mit Wahlausgang

Der Vorsitzende der Mitte-Links-Partei Pasok-KINAL (Bewegung für den Wandel), Nikos Androulakis, bezeichnete in einer ersten öffentlichen Erklärung das Ergebnis seiner Partei als einen "großen Sieg". Heute sei ein sehr großer Abend für die demokratische Partei. Er danke allen Griechinnen und Griechen "von ganzem Herzen", die zu diesem "großartigen Sieg" beigetragen hätten, so der Pasok-Chef.

21.05.2023
19:50

Erste Ergebnisse: Klarer Sieg für Nea Dimokratia 

Nach Angaben des griechischen Innenministeriums liegt die Partei Nea Dimokratia des amtierenden Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis nach Auszählung von rund 56 Prozent der Stimmen mit 41,12 Prozent klar vorn. Die Syriza-Partei von Alexis Tsipras erhält demnach 20,07 Prozent. Nikos Androulakis kommt mit seiner Pasok-Partei auf 12,5 Prozent der Stimmen.

Das würde bedeuten, dass 145 Sitze an die Nea Dimokratia gingen, Syriza käme derzeit auf 71 Mandate, auf Pasok entfallen 44 Sitze.

21.05.2023
19:02
Jubel unter Anhängern der Nea Dimokratia im Hauptwahllokal ihrer Partei in Athen (AP Photo)

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