Alle Insassen tot, das Tauchboot nur noch Trümmer: Nach dem Unglück des Tauchboots "Titan" wollen die Behörden in Kanada prüfen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Die kanadische Verkehrssicherheitsbehörde (TSB) hat eine Sicherheitsuntersuchung zu den Umständen des "Titan"-Unglücks angekündigt. Die von dem Privatunternehmen Oceangate betriebene "Titan" war von einem unter kanadischer Flagge fahrenden Mutterschiff an ihren Einsatzort gebracht worden. Deswegen ist Kanada für die Ermittlungen zuständig.
Ein Team von Ermittlern machte sich auf den Weg nach St. John's, Neufundland und Labrador. Sie sollen Informationen sammeln, Interviews führen und den Vorfall bewerten. In den kommenden Tagen sollten Aktivitäten mit anderen beteiligten Stellen koordiniert werden, hieß es weiter.
Die US-Küstenwache hatte nach tagelanger Suche nur noch Trümmer des Tauchboots am Meeresgrund gefunden. Die Unglückstelle befindet sich rund 700 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland, gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des "Titanic"-Wracks entfernt. Die fünf Insassen, unter ihnen Oceangate-Chef Stockton Rush, waren tot.
Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgegeben hat und implodiert ist. Die "Titanic" liegt in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.
Nach Angaben verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten.