Widerstand oder No Go? Klimaproteste legen Flüge zu Beginn der Sommerferien lahm

Klima-Proteste am Flughafen Hamburg
Klima-Proteste am Flughafen Hamburg Copyright Bodo Marks/(c) Bodo Marks
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Für die Klimaaktivist:innen von @AufstandLastGen - der "Letzten Generation" - sind ihre Klebeaktionen gerechtfertigt. Auch Politiker:innen schimpfen aber über die Blockaden zu Beginn der Sommerferien am Flughafen Hamburg.

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Am Flughafen Hamburg haben sich Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" zum Ferienbeginn auf dem Rollfeld festgeklebt - und damit vier Stunden lang Starts und Landungen blockiert. Der Flugbetrieb wurde dann wieder aufgenommen, aber es kam an diesem Donnerstag weiterhin zu Ausfällten von Flügen und zu Verspätungen.

Laut dem Hamburger Abendblatt drohen der "Letzten Generation" nach der Blockade-Aktion Regress-Forderungen in Millionenhöhe.

Der Flughafen Hamburg empfahl Flugreisenden, sich bei ihren Airlines zu erkundigen.

Mit dem Fahrrad auf dem Rollfeld

Die Aktivstinnen und Aktivisten waren mit Fahrrädern auf das Rollfeld in Hamburg gefahren - und hatten sich dann dort festgeklebt. Eine junge Frau namens Miriam beklagte: "Wir rasen in eine Katastrophe - und alle tun so, als wäre nichts."

Kritik an der Protestaktion

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck kritisierte die Klebeaktion zu Ferienbeginn.

Die Hamburger Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard von der SPD sprach von "bitteren Folgen" für viele Familien , die sich auf den Ferienbeginn gefreut haben.  Zudem sei der Protest "auf Flughafen-Rollbahnen (...) nicht nur gefährlich für die Protestierenden selbst, sondern auch ein schwerer Eingriff in die Flugsicherheit".

 Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering sagte: "Das ist eine gezielte Attacke auf Hamburgs Familien und dem Klimaschutz dient es überhaupt nicht." 

Die AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft sprach von "Klimakriminellen", die man laut Fraktionschef Dirk Nockemann nicht tolerieren dürfe. 

Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Linken, sieht die Aktion "durchaus ambivalent". Denn getroffen würden durch die Aktion in erster Linien Menschen, die in den Urlaub wollen und nicht jene Vielfliegerinnen und -flieger, die "den größten Teil der Klimalast des Flugverkehrs verursachen".

Auf Twitter schrieb der linke Politiker Tweet Thomas Dudzak: "Kluge Idee von der letzten Generation, ausgerechnet zum Ferienstart in #Hamburg den #Flughafen zu blockieren. Selbst EVG und Bahn wussten, dass man nicht die Ferien von Familien und Arbeitenden bestreikt. 🤦‍♀️#LetzteGeneration"

Auch in Düsseldorf blockierten Aktivist:innen den Flughafen, um gegen die "Planlosigkeit der Regierung in der Klimakrise" zu protestieren.

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