Die EU hat bei ihren Vermittlungsbemühungen zwischen Armenien und Aserbaidschan Konkurrenz. Die russische Regierung bringt sogar eine Vertragsunterzeichnung in Moskau ins Spiel.
Neues Herantasten zwischen Armenien und Aserbaidschan: EU-Ratspräsident Charles Michel versucht, den Streit um die Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus beizulegen. Der hat durch die jüngsten Zusammenstöße an der Grenze an Schärfe zugenommen, obwohl offiziell seit 2020 ein Waffenstillstand herrscht.
Michel empfing den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew und den armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan. Danach stellte er fest: "Wir befinden uns in einer der umfassendsten und energischsten Phasen der Verhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan. Und obwohl unser Treffen vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Zunahme der Spannungen vor Ort stattfand, konnte ich eine wichtige Dynamik in den politischen Diskussionen und Bemühungen feststellen."
Moskau mischt mit
Charles Michel bekräftigte die Absicht, die beiden Politiker beider Länderzu einem weiteren Treffen in Brüssel nach dem Sommer einzuladen, sowie zu einem weiteren multiateralen Treffen mit Frankreich und Deutschland in Granada am Rande des nächsten Gipfels der EU am 5. Oktober.
Die russische Regierung bot an, die beiden Außenminister in Moskau zu Beratungen zu empfangen. Dort könne auch ein möglicher Friedensvertrag unterzeichnet werden.