"Opfer der Gier" - 5. Jahrestag des Morandi-Brücken-Einsturzes

Am 14. August 2018 stürzte die Morandi-Autobahnbrücke ein.
Am 14. August 2018 stürzte die Morandi-Autobahnbrücke ein. Copyright Antonio Calanni/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
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Von Euronews
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Die 43 Toten "sind Opfer der Gier", sagte Matteo Salvini, stellvertretender italienischer Ministerpräsident und Verkehrsminister auf der Gedenkfeier für die Opfer des Brückeneinsturzes von Genua.

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Die 43 Toten "sind Opfer der Gier", sagte Matteo Salvini, stellvertretender italienischer  Ministerpräsident und Minister für Verkehr und Infrastruktur, der an der Gedenkfeier in Genua teilnahm. "Ich hoffe, dass jemand dafür bezahlen wird."

Am 14. August 2018 stürzte die Morandi-Autobahnbrücke, die an einer wichtigen Handelsroute zwischen Süd- und Norditalien liegt, aus über 40 Metern Höhe ein und riss Dutzende Fahrzeuge mit sich.

Die Tragödie warf ein Schlaglicht auf den schlechten Zustand von Italiens Straßen, Brücken und Eisenbahnen, wo die Infrastruktur unter einem chronischen Mangel an Wartung und Investitionen leidet.

Gerichtsurteil nicht vor 2014 erwartet

Italien hat am 5. Jahrestag der Opfer des Einsturzes der Morandi-Brücke gedacht. Auf der Genkfeier legten die Familien der Opfer und anwesende Politiker:innen zum Zeitpunkt des Brückeneinsturzes eine Schweigeminute ein, bevor die Sirenen ertönten.

In einer Botschaft bedauerte Staatspräsident Sergio Mattarella "eine ebenso schwere wie inakzeptable Katastrophe". Er forderte die Justiz auf, "die Umstände, die Schuld, die Fehler und die Unterlassungen" der an dieser Tragödie beteiligten Personen und Unternehmen endgültig zu klären.

Im Gerichtsprozess, der die Schuld und Unterlassungen klären soll, wird das Urteil in erster Instanz nicht vor 2024 erwartet.

Zwei Unternehmen sollen 29 Millionen Euro an den Staat zahlen

Das Gericht in Genua hat 59 Personen im April 2022 vor Gericht gestellt. Seit Beginn des Prozesses wurden rund 170 Zeugen vernommen und mehr als 80 Anhörungen abgehalten.

Das Gericht entschied außerdem, dass die Autobahngesellschaft Autostrade per l'Italia (ASPI), die die Brücke verwaltete, und das Ingenieurbüro Spea, das damals zur Atlantia-Gruppe im Besitz der Familie Benetton gehörte, im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung zwischen der Staatsanwaltschaft und den beiden Unternehmen 29 Millionen Euro an den Staat zahlen müssen.

"Es gibt noch so viele Fragen, die durch diese Tragödie aufgeworfen werden und die unbeantwortet bleiben. Die Wut, der Schmerz und der Durst nach Gerechtigkeit der Familien der Opfer sind unantastbare Gefühle, die unseren Respekt verdienen", schrieb Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in einer Botschaft.

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