Luna-25 abgestürzt - Raumfahrtnation Russland gescheitert

Die erste russische Raumsonde seit 1976 sollte eigentlich auf dem Südpol des Mondes landen.
Die erste russische Raumsonde seit 1976 sollte eigentlich auf dem Südpol des Mondes landen. Copyright AP/Roscosmos State Space Corporation
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Von Euronews mit AP, dpa
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Der Absturz von #Luna25 würde Lücken bei der Erfahrung des Personals und mögliche technische Unzulänglichkeiten infolge westlicher Sanktionen offenbaren, meint der russische Raumfahrtanalyst Vitaly Yegorov.

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Die erste russische Raumsonde seit 1976 sollte eigentlich auf dem Südpol des Mondes landen, doch die erste Mondmission der einstigen Raumfahrtnation ist gescheitert. 

Wegen einer "außerplanmäßigen Situation" sei die Sonde "Luna-25" auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und dabei zerstört worden, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Demnach war die Sonde in eine unkontrollierte Umlaufbahn geraten - etwas, das auch der NASA und ESA bei Landungsmanövern bereits passiert ist.

Experten zufolge hat die russische Mission dennoch viel erreicht. Sie ist zum Mond geflogen, hat eine Bahnkorrektur durchgeführt und Bordelektronik und wissenschaftliche Instrumente getestet. 

Sind unerfahrenes Personal und Sanktionen Schuld?

Allerdings habe der Absturz auch Lücken offenbart, meint der russische Raumfahrtanalyst Vitaly Yegorov. Es liege an mangelnder Erfahrung des Personals und an möglichen technischen Unzulänglichkeiten, infolge westlicher Sanktionen, so Yegorov.

"Vielleicht gibt es ein Problem mit der Elektronik, mit den Orientierungskontrollsystemen. Denn es ist bekannt, dass die Starttermine für Luna-25 mehrere Jahre lang, vielleicht fünf Jahre lang, immer wieder verschoben wurden. Das lag an Problemen mit der Elektronik, die auf Sanktionen zurückzuführen waren, die gegen Russland als Reaktion auf die Annektion der Krim verhängt worden waren."

Die Luna-25 befand sich in einem Wettlauf mit einer indischen Raumsonde, um als erste den Südpol des Monds zu erreichen. Die Sonde aus Indien war am 14. Juli gestartet und sollte ebenfalls zwischen dem 21. und 23. August auf dem Mond erreichen.

"In der interplanetaren Kosmonautik liegt Russland hinter Indien und Japan zurück, während China und Amerika unerreichbar sind und Europa ebenfalls voraus ist. Russland muss aufholen, Präsident Putin weiß das", sagt Raumfahrtanalyst Vitaly Yegorov. 

"Luna-25 war eine Priorität. Jetzt werden folgenden Mondprojekte wahrscheinlich bestehen bleiben, und die Finanzierung für sie wird beibehalten. Aber die Argumente der Vergangenheit, dass wir aufholen und alle anderen hinter uns lassen werden, sfunktionieren nicht mehr." 

Die stolze Raumfahrtnation wollte damit zeigen, dass sie neben dem Krieg gegen die Ukraine und den vom Westen erlassenen Sanktionen trotzdem zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist.

Bisher haben es nur damals die Sowjetunion, die USA und China geschafft, erfolgreich auf dem Mond zu landen.

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