Angehörige von Geiseln der Hamas fordern die Freilassung der Entführten. Israel sagt, dass 199 Menschen festgehalten werden – die Hamas sagt, dass es mehr sind.
Bei der Ankunft des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Israel versammelten sich etwa zwanzig Angehörige von Deutschen, die in Gaza als Geiseln gehalten werden, vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv. Sie forderten Scholz auf, sich mit "aller Kraft" für die Freilassung der Geiseln einzusetzen.
Ricarda Louk erkannte ihre Tochter Shaniin einem Video, das im Internet kursiert. Sie sagt, die letzte Information, die sie erhalten habe, sei, dass ihre Tochter eine Kopfwunde habe und in einem Krankenhaus in Gaza liege: „Ich hoffe, dass meine Tochter stark sein wird, dass sie durchhält und wir hoffen, dass sie wohlauf sein wird und wir sie befreien können.“
"Sie ist nur zu einer Party gegangen"
Unterdessen hat die Mutter der Geisel Maya Schem auf das Video reagiert, das Hamas-Kämpfer von ihrer Tochter veröffentlicht haben. Keren Schem sagt: „Bis gestern wusste ich nicht, ob sie tot oder lebendig ist. Alles, was ich wusste, war, dass sie entführt worden sein könnte. Ich flehe die Welt an, mein Baby wieder nach Hause zu bringen. Sie ist nur zu einer Party gegangen, zu einer Festivalparty, um sich zu amüsieren. Jetzt ist sie in Gaza.“
Das Video ist das erste, das die militante Gruppe von den Menschen, die sie festhält, veröffentlicht hat.
Das israelische Militär teilte mit, dass mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden seien, mehr als bisher angenommen. Die Hamas sagte, sie halte 200 bis 250 Geiseln fest.