Der Ton zwischen Moskau und Helsinki wird schärfer. Hintergrund ist die sprunghaft gestiegene Zahl von Migranten.
Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo hat Russland einen "hybriden Angriff" auf sein Land vorgeworfen. Russland schicke gezielt Asylbewerber ohne Papiere über die Grenze nach Finnland, als Rache für die NATO-Mitgliedschaft des Landes.
Weitere Grenzübergänge wurden geschlossen.
Der finnische Grenzschutz hatte in den vergangenen Wochen eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen gezählt, die ohne die erforderlichen Papiere mit Fahrrädern aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten.
Nach Regierungsangaben waren es seit Anfang August etwa 700.
In der vergangenen Woche hatte die finnische Regierung bereits vier Grenzübergänge im Südosten des Landes geschlossen, die verkehrsgünstig zur russischen Metropole St. Petersburg liegen.
Der Gouverneur der nordrussischen Region Murmansk, Andrej Tschibis, wiederholte am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal einmal mehr die Kritik Moskaus an der Grenzschließung und bezeichnete sie als provokant.
Er räumte zugleich ein, dass sich auf der russische Seite der Grenze viele Ausländer versammelt hätten, die nach Finnland wollten. Am Vortag sei ein versuchter Grenzdurchbruch verhindert worden, sagte er.
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex will von kommender Woche an 50 Beamte, weiteres Personal und Patrouillenfahrzeuge nach Finnland schicken, um etwa bei der Registrierung von Migranten, dem Prüfen von Dokumenten und als Dolmetscher zu helfen. Derzeit habe Frontex zehn Beamte in Finnland, teilte die Behörde am Donnerstag mit.