Schicksal der Hamas-Geiseln: Steinmeier und Musk besuchen verwüstete Kibbuze

Frank-Walter Steinmeier im Kibbuz Beeri, 27. November 2023
Frank-Walter Steinmeier im Kibbuz Beeri, 27. November 2023 Copyright Haim Zach (Israel Government Press Office)
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Der deutsche Bundespräsident versprach in einem anderen Kibbuz ebenfalls am Montag sieben Millionen Euro zum Wiederaufbau eines Kunst- und Sozialzentrums.

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Elon Musk, Eigentümer des Sozialen Netzwerks X und des Raumfahrtunternehmens Space X, hat einen Kibbuz in Israel besucht. So wie rund 20 weitere war dieser am 7. Oktober von Kämpfern der radikalislamischen Hamas überfallen worden.

Musk war nach einem angeblich antisemitischen Post auf X kritisiert worden. Verschiedene Konzerne und auch die Europäische Kommission hatten daraufhin Werbekampagnen auf der sozialen Plattform ausgesetzt.

Avigail feierte 4. Geburtstag in Geiselhaft

Den Kibbuz Kfar Aza besuchte Musk in Begleitung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Beide sprachen mit Überlebenden des Hamas-Angriffs. Diese berichteten auch über das Schicksal der Vierjährigen Avigail Idan, die am Sonntag als Waise nach Israel hatte zurückkehren können.

Das Mädchen war in der Gefangenschaft vier Jahre alt geworden. Vor ihrer Entführung hatte sie mitansehen müssen, wie Hamas-Kämpfer ihre Eltern ermordeten. Sie hatte sich zunächst unter der Leiche ihres Vaters versteckt, dann in einem benachbarten Haus. Von dort aus wurde sie in den Gazastreifen verschleppt. Auch zwei ältere Geschwister hätten überlebt, wie die "Washington Post" berichtete. Stundenlang hätten sie sich in einem Schrank versteckt.  

Weitere Elf Geiseln dem Roten Kreuz übergeben

Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Elf Israelis seien am Montag in die Obhut von Mitarbeitern des Roten Kreuzes gegeben worden, teilte die israelische Armee mit. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um neun Kinder und zwei Frauen. 

Im Gegenzug sollen 33 weibliche und jugendliche palästinensische Häftlinge entlassen werden. Israelische Medien hatten berichtet, es sollten auch mehrere thailändische Geiseln im Gazastreifen freigelassen werden. 

Steinmeier: sieben Millionen für Kibbuz

Am Montag besuchte auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Kibbuz in Israel. Dort kündigte er die Zahlung von sieben Millionen Euro für den Wiederaufbau des zerstörten Kunst- und Sozialzentrums des Kibbuz Be'eri an.

Nach Israel wird Steinmeier in den Oman reisen - und nach Katar. Das Emirat vermittelt bei Gesprächen zwischen Israel und Palästinensern. 

Stoltenberg will verlängerte Waffenruhe

Unterdessen hat NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel eine Verlängerung der Waffenruhe gefordert.

"Das würde den Menschen in Gaza die benötigte Erleichterung verschaffen. Und die Freilassung weiterer Geiseln ermöglichen. Das Leid unterstreicht, wie nötig eine anhaltende politische Lösung ist", so Stoltenberg.

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