Großer Angriffstunnel der Hamas entdeckt

Israelische Soldaten arbeiten an gepanzerten Militärfahrzeugen entlang der israelischen Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels
Israelische Soldaten arbeiten an gepanzerten Militärfahrzeugen entlang der israelischen Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels Copyright Ohad Zwigenberg/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Christoph DebetsAP, dpa, AFP
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Israel versucht das Tunnelsystem der Hamas zu zerstören. Generalstabschef Halevi stellt klar: "Auf Menschen, die eine weiße Flagge zeigen, darf nicht geschossen werden". Die diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand werden fortgesetzt.

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Die israelischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge den bislang größten Angriffstunnel der Hamas in der Nähe eines Grenzübergangs im nördlichen Gazastreifen entdeckt. Verteidigungsminister Joaw Gallant inspizierte den Tunnel, dessen Eingang nur wenige Gehminuten vom Grenzübergang Erez und einer israelischen Militärbasis entfernt liegt.

Hamas-Kämpfer drangen während ihres tödlichen Angriffs am 7. Oktober, der den jüngsten Krieg auslöste, in Erez ein.

Israel hat während seiner Bodenoffensive versucht, das Tunnelnetz der Hamas unter Gaza zu zerstören, um sicherzustellen, dass es keine Bedrohung mehr darstellt.

Ungeachtet sich mehrender internationaler Forderungen nach einem Waffenstillstand setzt Israel seine Militäroperation fort.

Nach einer Reihe von Schießereien sieht sich die israelische Regierung am Sonntag mit Forderungen nach einem Waffenstillstand von einigen ihrer engsten europäischen Verbündeten und von Demonstranten zu Hause konfrontiert, was zu wachsenden Bedenken hinsichtlich ihres Verhaltens in dem zehn Wochen alten Krieg hinzukommt

Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für den Tod der Geiseln verantwortlich
Generalleutnant Herzi Halevi
Chef des Generalstabs

In Shefayim nahen mehre hundert Menschen an der Beisetzung einer der drei von der israelischen Armee erschosssenen Gaza-Geiseln teil.

Israels Generalstabschef Generalleutnant Herzi Halevi übernahm derweil die Verantwortung für die versehentliche Tötung der drei Geiseln. „Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen“, sagte der General in einem auf X veröffentlichten Video.

Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln am Freitag seien Einsatzregeln verletzt worden. „Die drei Geiseln haben alles getan, damit wir sie als solche erkennen – sie hatten ihre Hemden ausgezogen, damit wir sehen, dass sie keine Sprenggürtel tragen, und sie hielten eine weiße Flagge“, betonte Generalleutnant Halevi.

Diplomatische Bemühungen um Waffenstillstand halten an

Die französische Außenministerin Catherine Colonna traf in Israel den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammad Schtajjeh. Sie forderte einen „sofortigen Waffenstillstand“, der darauf abziele, mehr Geiseln freizulassen, größere Mengen Hilfgüter nach Gaza zu bringen und „den Beginn einer politischen Lösung“ herbeizuführen.

Die Außenminister des Vereinigten Königreichs und Deutschlands forderten unterdessen einen „nachhaltigen“ Waffenstillstand und sagten, „zu viele Zivilisten wurden getötet“.

„Israel wird diesen Krieg nicht gewinnen, wenn seine Operationen die Aussicht auf eine friedliche Koexistenz mit den Palästinensern zerstören“, schrieben der britische Außenminister David Cameron und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in der britischen Sunday Times.

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