Israel und Hamas offen für weitere Feuerpause und Geiselfreilassungen

Gazastreifen.
Gazastreifen. Copyright Fatima Shbair/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Im Gaza-Krieg scheint eine weitere Feuerpause möglich zu sein. Israel habe einem Medienbereicht zufolge eine Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten.

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Im Gaza-Krieg scheint eine weitere Feuerpause möglich zu sein. Israel habe einem Medienbereicht zufolge eine Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten. Dafür sollen mehr als drei Dutzend Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigelassen werden.

Israel erwarte die Freilassung der restlichen noch in Gaza festgehaltenen Frauen sowie Männer über 60 Jahre und anderer Geiseln, die krank oder schwer verwundet seien und dringend medizinische Hilfe benötigten, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle. 

Bei einer einwöchigen Feuerpause waren im November 105 Geiseln freigekommen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch mindestens 109 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Hamas gebe zudem Leichen mehrerer entführter Menschen nicht heraus.

UN-Abstimmung zum Waffenstillstand um weiteren Tag verschoben

Die steigende Zahl ziviler Todesopfer im Gazastreifen treibt die diplomatischen Bemühungen bei den Vereinten Nationen voran, sich auf eine Resolution zu einigen, gegen die Israels wichtigster Verbündeter, die USA, kein Veto einlegen werden.

Der UN-Sicherheitsrat hat die Abstimmung aber auf Bitten der USA erneut verschoben. Der Beauftragte für den Nahost-Friedensprozess in dem UN-Gremium forderte, der Sicherheitsrat müsse den "Kreislauf der Gewalt" jetzt beenden.

Israel will humanitäres Lager im Norden und Bodenoffensive  ausweiten

Israel will einem Medienbericht zufolge nach dem Ende der derzeitigen Kampfphase ein humanitäres Lager im Norden des Gazastreifens errichten und den Palästinensern so eine Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglichen.

Wie der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie einem mit den Plänen vertrauten Vertreter internationaler humanitärer Hilfseinsätze berichtete, seien die Planungen noch im Anfangsstadium. Dort eroberte Israels Armee nach eigener Darstellung jetzt die Hamas-Hochburg Dschabalia. Man habe "die operative Kontrolle" über den Ort erlangt, hieß es am Dienstag. 

Verteidigungsminister Joav Galant will die Bodenoffensive nun ausweiten. Laut der "Times of Israel" könnte das Zentrum Gazas oder die Stadt Rafah im Süden gemeint sein, in der sich auch der Grenzübergang zu Ägypten befindet.

Zahl der Todesopfer auf mehr als 19.600 gestiegen

Der Mangel an Fortschritten führt zu wachsender Frustration bei den Hilfsorganisationen. Die Menge an Hilfsgütern, die hineingelassen werden, sei unzureichend. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums ist die Zahl der Todesopfer auf mehr 19.600 gestiegen.

Im Süden Israels an der Grenze zum Gazastreifen wurde eine Gedenkstätte errichtet. Sie erinnert an die 364 Menschen, die von der Hamas beim Suppernova-Musikfestival am 7. Oktober getötet wurden. Mehr als 3.000 Besucher:innen waren auf dem Festival. 

Auch Islamischer Dschihad veröffentlicht Geisel-Video

Nach der Hamas hat israelischen Medienberichten zufolge nun auch die Terrororganisation Islamischer Dschihad ein Video von israelischen Geiseln veröffentlicht. In dem Video seien ein 79 Jahre alter Mann und ein 47-Jähriger zu sehen, berichtete die "Times of Israel". 

Beide Männer würden darin warnen, dass sie aufgrund der Angriffe des israelischen Militärs jeden Moment sterben könnten, hieß es. Unter welchen Umständen das Video entstand und wann es gedreht wurde, war zunächst unklar. Auch die Nachrichtenseite Ynet berichtete über das Video. Demnach waren die Männer am 7. Oktober aus einem Kibbuz im Grenzgebiet in den Gazastreifen verschleppt worden.

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