Israel weitet Offensive im Süden des Gazastreifens aus

Israelische Soldaten stehen auf einer Anhöhe. Im Hintergrund türmen sich Trümmer zerstörter Gebäude.
Israelische Soldaten stehen auf einer Anhöhe. Im Hintergrund türmen sich Trümmer zerstörter Gebäude. Copyright AP Photo/Ariel Schalit
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Von Euronews mit AP, dpa
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Das israelische Militär weitet seine Angriffe gegen die Hamas im Süden des Gazastreifens aus. Einen Raketeneinschlag in einem Flüchtlingslager bedauerte die Regierung.

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Die israelische Armee geht weiter hart gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Nach eigenen Angaben weitete das Militär seine Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus. Es erklärte, seine Truppen hätten zum ersten Mal seit Beginn des Krieges einen Hamas-Stützpunkt angegriffen, von dem aus Mitglieder der Organisation am 7. Oktober nach Israel eingedrungen seien.

Zu den Einsätzen in der Gegend um Chan Junis hieß es von Israels Armee: "Die Soldaten eliminierten Terrorzellen mit Hilfe von Artillerie-, Luft- und Panzertruppen." In Wohnungen von Hamas-Mitgliedern hätten Einsatzkräfte zudem Sprengstoff gefunden. Mit Sprengsätzen versehene Gebäude seien zerstört worden. In der Gegend fanden Soldaten den Angaben nach auch etliche Tunnel und Waffen. Eine unabhängige Bestätigung für die Angaben des Militärs gibt es nicht

Mehr als 21.000 Tote auf palästinensischer Seite

Israel vermutet, dass sich in Chan Junis die Führungsspitze der islamistischen Hamas versteckt hält. Das Militär hatte die Einwohner der Stadt zuvor aufgefordert, sich weiter südlich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen.

Bei israelischen Angriffen sind nach Darstellung der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen innerhalb eines Tages 187 Menschen ums Leben gekommen. 312 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg demnach auf 21.507.

"Falsche Wahl der Munition"

Über eine Attacke an Heiligabend äußerte der israelische Regierungssprecher Eylon Levy sein Bedauern. Er sagte: "Das war ein bedauerlicher Fehler. Das hätte nicht passieren dürfen. Die Wahl der Munition war falsch. (...) Wir bedauern jeden Verlust von Menschenleben, denn wir versuchen, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Zahl der zivilen Opfer zu minimieren. Im Gegensatz dazu verfolgt die Hamas eine Strategie, die darauf abzielt, die Zahl der Opfer zu maximieren. Wir ziehen weiter unsere Lehren und verstärken unsere Bemühungen, Zivilisten aus der Gefahrenzone zu bringen."

Mindestens 60 Menschen wurden getötet, als am 24. Dezember eine Rakete in einem Wohngebiet des Flüchtlingslagers Maghazi im Zentrum des Gazastreifens einschlug. Dutzende von Menschen und Rettungskräfte suchten zwischen mehreren ausgebrannten Wohnblocks nach Überlebenden.

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