Feindbild Brüssel: Landwirte stemmen sich gegen Gemeinsame Agrarpolitik

Landwirte in mehreren EU-Staaten wehren sich gegen die Vorgaben aus Brüssel.
Landwirte in mehreren EU-Staaten wehren sich gegen die Vorgaben aus Brüssel. Copyright Emilio Morenatti/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Jaime Velazquezeuronews
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In mehreren Ländern der Europäischen Union protestieren Bauern gegen Vorgaben der Regierungen. Bedroht fühlen sie sich jedoch auch durch die Gemeinsame Agrarpolitik der EU.

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Dürren und hohe Produktionskosten sind Faktoren, die auch die spanische Landwirtschaft belasten. Landwirte protestieren gegen die Vorgaben der Europäischen Union im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik.

Der Zorn der spanischen Landwirte

„Wir kommen aus einem Jahr mit der teuersten Getreideproduktion der Geschichte und mit den geringsten Niederschlägen seit vielen Jahren. Das hat eine Situation geschaffen, die wir nicht mehr ertragen können", so Carlos Fernández vom Agrarverband junger Landwirte (ASAJA). 

Neu eingeführte bürokratische Hürden und Auflagen zum Umwelt- und Tierschutz machen es den Agrarwirten schwer, die Voraussetzungen für den Bezug von EU-Finanzhilfen zu erfüllen.

"Natürlich wollen wir produzieren ohne dem Planeten zu schaden. Aber ein umweltpolitischer Fundamentalismus, der ausschließlich den Planeten schützt, lässt uns wiederum schutzlos zurück. Das ist dann auch nicht nachhaltig", so Fernández weiter. 

Agrarimporte soll ebenfalls EU-Anforderungen erfüllen

Während EU-Regularien die Produktionskosten innerhalb der Union erhöhen, fordern Landwirte, dass Produktimporte aus Drittländern die Anforderungen aus Brüssel ebenfalls erfüllen müssen. Sie kritisieren etwa Handelsabkommen mit Marokko.

Transportunternehmen werden sich den protestierenden Landwirten anschließen. Denn in Italien und Portugal sollen Häfen als Tor für Waren aus Drittstatten dienen. Das sehen sie kritisch. 

In Spanien unterwegs war für euronews unser Korrespondent Jaime Velázquez: 

"Landwirte, Viehzüchter und Transportunternehmen wollen ihre Proteste fortsetzen, bis Brüssel ihren Forderungen nachkommt. Im Zentrum steht hier die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ein Riss geht durch Europa, teilt die Union in ländlichen und städtischen Raum. Die Staatengemeinschaft ist gefangen zwischen den Folgen des Klimawandels und den Folgen grüner Politik. Entstanden ist ein Nährboden für EU-Skepsis und Leugnung des Klimawandels. Diese Kräfte dürften bei der Europawahl im Juni eine entscheidende Rolle spielen."

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