UN-Menschenrechtskommissar: "weitreichende Zerstörung von Eigentum ist Kriegsverbrechen"

Tod und Zerstörung auch in Rafah
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Von euronews
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Die Vereinten Nationen, Ägypten und die USA zeigen sich besorgt über israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens.

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„Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens ist jetzt in Rafah eingepfercht. Die Menschen können nirgendwo hin. Sie haben kein Zuhause und keine Hoffnung“, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres und äußerte sich „besonders besorgt“ über die Lage in Rafah. Zuvor hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärt, dass die Offensive auf die Stadt ausgeweitet werden soll.

Die Stadt an der Grenze zu Ägypten liegt in der Zone, die Israel zuvor als „sicher“ bezeichnet hatte. Viele humanitäre Aktivisten werfen Israel nun vor, sich nicht an seine eigenen Worte zu halten. So auch Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte: „Die weitreichende Zerstörung von Eigentum, die nicht durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt ist und rechtswidrig und mutwillig. Sie stellt einen schweren Verstoß gegen die Vierte Genfer Konvention und ein Kriegsverbrechen dar... Israel hat keine eindeutigen Gründe für eine derart umfangreiche Zerstörung ziviler Infrastruktur angegeben.“

USA: "Unterstützen keine größeren israelischen Militäroperationen in Rafah"

Eine Hamas-Delegation reiste am Donnerstag nach Ägypten, um den Waffenstillstandsvorschlag weiter zu erörtern, der von Netanjahu trotz der Bemühungen des US-Außenministers Anthony Blinken abgelehnt worden war.

Das Weiße Haus erklärte, es werde „keine größeren israelischen Militäroperationen in Rafah unterstützen“, obwohl der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, betonte, es gebe keine Hinweise auf unmittelbare Pläne für einen Einsatz der Armee in der Stadt.

Anfang dieser Woche hatte Ägypten Israel gewarnt, dass ein Überschwappen von Gaza-Bewohnern aus Rafah nach Ägypten das Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel zunichte machen würde, falls die Stadt für eine groß angelegte Operation angegriffen wird. Kairo hat deutlich gemacht, dass eine unkontrollierte Flüchtlingssituation eine rote Linie darstellt.

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