Protestierende Bauern Europas drohen mit weiteren Schritten

Am 15. Februar protestierten die Bauern mit ihren Traktoren in Madrid.
Am 15. Februar protestierten die Bauern mit ihren Traktoren in Madrid. Copyright Paul White/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika Leinus
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In mehreren Ländern der Europäischen Union versammeln sich die Bauern weiterhin zu Protesten. Sie drohen mit weiteren Schritten, falls man ihren Forderungen nicht nachkommt

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In Polen blockieren die Landwirte erneut die Straßen, die zu Grenzübergängen zur Ukraine führen. Sie sagen, dass sie so lange weitermachen werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Sie sind gegen den sogenannten europäischen Green Deal und den zollfreien Import von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus der Ukraine. Am 20. Februar soll es eine große Kundgebung in Warschau geben.

Der europäische Green Deal ist ein von der Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen am 11. Dezember 2019 vorgestelltes Konzept. Das Ziel des Vorhabens: Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. 

Bis 2050 sollen in der Europäischen Union die Netto-Emissionen der Treibhausgase auf Null reduziert werden. Unter anderem sind umfassende Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft vorgesehen. So sollen die Bauern in Zukunft ein Teil ihres Landes brach liegen lassen. Das jedoch bedeutet ein geringeres Einkommen für die Landwirte.

Furcht vor den Importen

In Spanien wird seit zehn Tagen protestiert und viele Protestteilnehmer sind bereit, noch viel länger zu demonstrieren. In Madrid kam es vor dem Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung zu einer Protestkundgebung. „Wir sind noch entschlossener, und wenn sie nicht auf uns hören, werden wir noch weiter gehen“, sagte ein spanischer Bauer.

Spanische Landwirte beschweren sich über die schwierige finanzielle Lage. Auch sie haben Angst, dass die Wettbewerber ihre Geschäfte kaputt machen und fordern eine Verschärfung der Bedingungen für den Import von Lebensmitteln aus Nicht-EU-Ländern.

Wütend auf die Regierung

Auch in Frankreich sind die Landwirte wütend und auf zahlreichen Straßen mit ihren Traktoren unterwegs. Sie meinen, dass die Regierung zwar viel versprechen, aber im Endeffekt nicht genug für sie tun würde. Deshalb sperrten sie den Weg zum berühmten Schloss Chambord im Loiretal unweit von der Stadt Orléans. Sie wünschen sich ein besseres Einkommen, weniger Bürokratie und Schutz vor ausländischen Wettbewerbern.

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