Kiew wütend: Polnische Bauern kippen ukrainisches Getreide auf die Straße

Landwirte protestieren in vielen Ländern Europas.
Landwirte protestieren in vielen Ländern Europas. Copyright Attila Balazs/MTI - Media Service Support and Asset Management Fund
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Von Johanna Urbancik mit AP
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Polnische Landwirte haben als Teil ihres Protestes Getreide ukrainischer Transportfahrzeuge auf die Straße gekippt. Diese Aktion hat große Empörung in der Ukraine ausgelöst.

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In Moldawien, Spanien und Polen sind Landwirte auf die Straße gegangen, um gegen die Umwelt- und Agrarpolitik der EU zu protestieren. Bei verschiedenen Kundgebungen haben die Bauern Straßen blockiert und fordern Maßnahmen zur Kompensation der gestiegenen Produktionskosten, dem Gewinnverlust, sowie zum Schutz vor der Konkurrenz aus Nicht-EU-Ländern. 

Ähnliche Proteste hat es in den letzten Wochen in weiteren Ländern, wie Deutschland, Frankreich und Griechenland gegeben.

Spaniens Landwirte machen Klima und Produktionskosten für Verluste verantwortlich

Seit sieben Tagen protestieren spanische Landwirte mit Traktoren und Straßenblockaden. Sie fordern Unterstützung angesichts der Auswirkungen der Dürre und der steigenden Produktionskosten. Die Bauern machen das Klima und die steigenden Produktionskosten für ihre Verluste verantwortlich, wie ein Landwirt, Fernando, gegenüber euronews behauptet. Die Getreideernte letztes Jahres hätte laut ihm rund 4.000 Kilogramm produzieren sollen, hat aber nur 1.000 Kilogramm produziert. 

Die Proteste sollen weitergehen, mit einer Großdemonstration in der Hauptstadt, geplant für den 21. Februar. Berichten zufolge sollen die Proteste in Spanien mit konservativen und rechten Gruppierungen in Verbindung gebracht worden sein. Gemäß den Angaben der spanischen Polizei sind in der letzten Woche bereits 20 Personen bei den Demonstrationen festgenommen worden.

Polnische Landwirte verstreuen ukrainisches Getreide

Auch in Polen gehen die Blockaden und Demonstrationen gegen den zollfreien Import ukrainischer Produkte weiter. Polnische Landwirte haben als Teil ihres Protestes Getreide ukrainischer Transportfahrzeuge auf die Straße gekippt. Diese Aktion hat große Empörung in der Ukraine ausgelöst.  

"Die Verschwendung ukrainischen Getreides an der polnischen Grenze ist inakzeptabel. Jeder Landwirt sollte wissen, wie viel harte Arbeit es erfordert, Getreide zu produzieren, besonders während des Krieges. Im Interesse der freundschaftlichen ukrainisch-polnischen Beziehungen müssen die Täter dieser Provokation zur Rechenschaft gezogen werden", schreibt der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, auf X.

Moldawische Landwirte protestieren gegen rumänische Dieselkraftstoffspenden und unzureichende staatliche Subventionen

Auch in Rumäniens Nachbarland, Moldawien, protestiert der moldawische Bauernverband gegen unzureichende staatliche Subventionen und Dieselkraftstoffspenden aus Rumänien. Der Verband sagt, die Landwirte bräuchten Hilfe, um die in den letzten zwei Jahren erlittenen Verluste auszugleichen. Finanzielle Unterstützung der Regierung ist notwendig, sonst wird es, laut dem Verband, keine Frühjahrsernte geben.

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