Erleichterung und Kampfjets nach Ungarns Ja zu Schwedens NATO-Beitritt

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson (links) und sein ungarischer Amtskollege Viktor Orbán im Karmeliterkloster in Budapest, Ungarn.
Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson (links) und sein ungarischer Amtskollege Viktor Orbán im Karmeliterkloster in Budapest, Ungarn. Copyright Denes Erdos/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika Leinus
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Bevor Ungarn dem NATO-Beitritt von Schweden zustimmte, einigten sich Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson und sein Amtskollege Viktor Orbán auf einen Kampfjet-Deal.

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Mit einer deutlichen Mehrheit hat das ungarische Parlament für eine Aufnahme Schwedens in die NATO gestimmt. Damit hat Ungarn seine Blockadehaltung aufgegeben. 

Kurz vor der Abstimmung im ungarischen Parlament vereinbarten der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson und sein ungarischer Kollege Viktor Orbán, dass die ungarische Kampfjetflotte mit Maschinen aus schwedischer Produktion erweitert wird. Nach dem Treffen mit Orbán bestätigte Kristersson in einer Pressekonferenz, dass Schweden vier Kampfjets vom Typ JAS 39 an Ungarn verkaufen will. Somit wird Ungarn, das bisher 14 Militärflugzeuge besitzt, militärisch verstärkt.

„Ein historischer Tag“

Nach der Abstimmung in Budapest am Montag begrüßte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson die Entscheidung Orbáns und des ungarischen Parlaments und sprach von „einem historischen Tag“. „Schweden lässt nun 200 Jahre Neutralität und Bündnisfreiheit hinter sich. Es ist ein großer Schritt. Das müssen wir ernst nehmen", fügte er hinzu.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, der Schritt, der Schweden zum 32. Nato-Verbündeten mache, würde „uns allen mehr Stärke und Sicherheit geben“. „Schweden verfügt über sehr leistungsfähige Streitkräfte, eine erstklassige Verteidigungsindustrie und gibt 2 % des BIP für die Verteidigung aus. Es zeigt auch, dass die Tür der NATO offensteht und dass der Versuch des Präsidenten Putin, die Tür der NATO zu schließen, keinen Erfolg hatte.“

Gemischte Gefühle in Stockholm

Während viele Schweden und Schwedinnen eine Erleichterung fühlen, hatten Menschen in Stockholm auch gemischte Gefühle bezüglich der NATO-Mitgliedschaft Schwedens.

„Ich denke, es ist endlich an der Zeit. Es ist der richtige Weg für uns. Ich denke, in dieser neuen Ära ist es besser, Teil einer Allianz zu sein, als unabhängig und neutral“, sagte Jacob Frederiksen, der als Pilot arbeitet.

Die Bankangestellte Ulrika Eklund meinte jedoch, dass sie nicht sicher sei, ob der NATO-Beitritt eine richtige Entscheidung war: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich möchte, dass wir der NATO beitreten, und welche Auswirkungen das auf Schweden haben wird, weil wir immer ein neutrales Land waren.“

Für den Beitritts Schwedens in die NATO sind noch einige Formalitäten nötig, mit der Entscheidung Orbáns ist aber ein langes Ringen zwischen Ungarn und seinen Verbündeten vorbei.

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