Die "Überlebensfabrik" - so nennen die Ärzte das Krankenhaus in Dnipro. Mehr als 20.000 verwundete Soldaten wurden hier bereits behandelt.
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat das Mechnikov-Krankenhaus in Dnipro mehr als 24.000 verwundete Soldaten aufgenommen.
Zwei Drittel der Patienten kommen von den nahegelegenen Schlachtfeldern in der Süd- und Ostukraine. Ihre Verletzungen wurden durch Kugeln, Granaten und herabfallende Trümmer verursacht.
Nachts kommen besonders viele Verwundete von der Front
Einer der verwundeten Soldaten ist Mykola. Der Programmierer aus Lwiw wurde an der Front verwundet und dachte, er würde seine Verletzungen nicht überleben:
"Ich wurde von vorne von Kugeln getroffen. Meine beiden Lungenflügel wurden getroffen, Rippen und Brustkorb gequetscht."
Die Ärzte hier nennen ihr Krankenhaus eine "Überlebensfabrik".
Verwundete Soldaten kommen nach einer Erstversorgung an sogenannten Stabilisierungspunkten direkt hinter der Front nach Mechnikov.
Die Tage in Mechnikovs Operationssälen sind lang, nicht einmal die Sirenen, die vor einem Luftangriff warnen, unterbrechen die Arbeit. Und nachts kommen besonders viele Verwundete von der Front.
"Es ist, als wären wir plötzlich in einem Horrorfilm gelandet und wir kommen nicht mehr heraus. Er ist zu unserem Leben geworden. Das kann man nicht mit Worten beschreiben, man muss es mit eigenen Augen sehen", sagt die Ärztin Valentyna Lisnych.
Und auch wenn sie nicht selber an der Front stehen: die Mitarbeiter des Mechnikov-Krankenhauses in Dnipro sind anhand der Anzahl der Verwundeten Zeugen dessen, wie es gerade an der Front läuft - Zeugen der Fortschritte und Niederlagen und immer der Wunden dieses Krieges.