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Libanon: Isreal greift Bankensysteme der Hisbollah an

Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vorstädten von Beirut auf, 20. Oktober 2024
Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vorstädten von Beirut auf, 20. Oktober 2024 Copyright  AP Photo
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Von Euronews mit AP
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Die israelische Armee hat erneut den Libanon angegriffen. Die genaue Anzahl der Todesopfer ist noch unklar.

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Das israelische Militär hat weitere Angriffe auf den Libanon verübt. Eigenen Angaben zufolge sollten dieses Mal Banken und andere Finanzinstitute attackiert werden, die die Hisbollah unterstützen.

Der libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge wurde im Ostlibanon die Stadt Baalbek und die nahegelegene Stadt Hizzine von israelischen Truppen angegriffen. Sie berichteten zudem von Opfern und Menschen, die noch unter den Trümmern verschüttet seien.

Die israelischen Angriffe haben sich auch gegen die südliche Küstenstadt Tyrus gerichtet. NNA zufolge wurde hier ein Gebäude zerstört sowie mehrere Häuser in der Umgebung beschädigt. Der Süden Libanons war ebenfalls Ziel von Bombardierungen.

Nach einer Explosion im Südlibanon steigt Rauch auf, gesehen vom Norden Israels aus, Sonntag, 20. Oktober 2024.
Nach einer Explosion im Südlibanon steigt Rauch auf, gesehen vom Norden Israels aus, Sonntag, 20. Oktober 2024. Leo Correa/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Evakuierungswarnungen der israelischen Streitkräfte

Zuvor hatten die israelischen Streitkräfte erneut Evakuierungswarnungen für 24 Gebiete herausgegeben, darunter 14 in der Hauptstadt Beirut. Sie teilten mit, dass die Anwohner mit den Angriffen im Laufe der Nacht rechnen könnten.

"Wir werden in den nächsten Stunden eine große Anzahl von Zielen angreifen und später am Abend weitere Ziele. In den kommenden Tagen werden wir aufdecken, wie der Iran die terroristischen Aktivitäten der Hisbollah finanziert, indem er zivile Einrichtungen, Verbände und NGOs als Deckmantel für terroristische Aktivitäten nutzt. Wir werden sie in der Nacht angreifen und in den nächsten Monaten über die Ergebnisse des Angriffs berichten", sagte der Sprecher der israelischen Streitkräfte Daniel Hagari.

Hunderte Einwohner Beiruts flohen nach dem Evakuierungsbefehl der israelischen Armee. Augenzeugen berichteten, dass panische Menschenmengen die Straßen verstopften und in Teilen der Stadt Staus verursachten.

Angriffe auf Bankensystem

Ein hochrangiger Beamter des israelischen Geheimdienstes, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, sagte, das Hauptziel der Angriffe sei das von der Hisbollah betriebene Bankensystem Al-Qard Al-Hassan.

Al-Qard Al-Hassan wurde 1983 gegründet und ist nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Manar ein gemeinnütziges Finanzinstitut, das mit der Hisbollah verbunden ist. Laut Al-Manar bietet sie zinslose Darlehen an, um die Armut innerhalb der schiitischen Gemeinschaft zu lindern, und stützt sich dabei auf die islamischen Grundsätze der zinslosen Kreditvergabe, berichtete CNN.

Die eingetragene NGO, die von den USA und Saudi-Arabien sanktioniert wurde, bietet Finanzdienstleistungen auf Bargeldbasis an und wird von Hunderttausenden Libanesen genutzt.

Al-Qard al-Hassan erklärte, dass die Entscheidung, sie ins Visier zu nehmen, ein Zeichen von Israels "Bankrott" sei und versicherte seinen Kunden, dass es Maßnahmen ergriffen habe, um die Sicherheit ihrer Gelder zu gewährleisten.

Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vorstädten von Beirut auf, 20. Oktober 2024
Flammen und Rauch steigen nach einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vorstädten von Beirut auf, 20. Oktober 2024 Hussein Malla/Copyright 2024 The AP. All right reserved

Die Ankündigung der neuen Angriffe auf Beirut erfolgte einen Tag, nachdem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärt hatte, die Zahl der zivilen Opfer im Libanon sei "viel zu hoch".

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Libanon wurden in den letzten Wochen mehr als 1.800 Menschen bei israelischen Angriffen getötet, etwa ein Viertel davon Frauen und Kinder.

Nach einem Jahr eskalierender Spannungen und häufigen grenzüberschreitenden Beschusses zwischen Israel und der Hisbollah wegen des Krieges im Gazastreifen kam es im vergangenen Monat zum totalen Krieg.

Ende September startete Israel eine "gezielte" Bodenoperation im Libanon, bei der sich bis zu 15.000 Soldaten im Land aufhalten sollen.

In der Zwischenzeit feuerte die Hisbollah nach Angaben der israelischen Armee am Sonntag mehr als 170 Raketen auf den Libanon ab, wobei drei Menschen durch einen Beschuss der nördlichen Stadt Safed leicht verletzt wurden.

Rauch steigt aus einem zerstörten Gebäude auf, das durch einen israelischen Luftangriff in Beirut getroffen wurde, 20. Oktober 2024.
Rauch steigt aus einem zerstörten Gebäude auf, das durch einen israelischen Luftangriff in Beirut getroffen wurde, 20. Oktober 2024. Hussein Malla/Copyright 2024 The AP. All right reserved

Die libanesische Armee hat sich in diesem Konflikt weitgehend herausgehalten. Sie ist eine angesehene Institution im Libanon, aber nicht stark genug, um der vom Iran finanzierten Hisbollah ihren Willen aufzuzwingen oder das Land gegen eine israelische Invasion zu verteidigen.

Israel hat sich nach einem sogenannten "versehentlichen" Angriff auf einen LKW der libanesischen Armee entschuldigt. Drei Soldaten der libanesischen Armee waren bei dem Angriff getötet worden.

Die USA untersuchen Berichten zufolge eine nicht genehmigte Veröffentlichung von Geheimdokumenten, die darauf hindeuten, dass Israel militärische Mittel für einen Militärschlag als Reaktion auf den iranischen Raketenangriff am 1. Oktober in Stellung bringt, wie drei anonyme US-Beamte berichten.

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