Israel hat verschiedene Teile des Libanons angegriffen.
In den vergangenen 24 Stunden sind laut dem libanesischen Gesundheitsministerium mindestens 27 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. 185 Menschen wurden verletzt. Es handelte sich hierbei um mehrere israelische Angriffe auf den Libanon.
Bürgermeister und 15 weitere bei israelischem Luftangriff auf Nabatieh getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine der größten Städte im Südlibanon wurden mindestens 16 Menschen getötet, darunter auch der Bürgermeister der Stadt.
Medienangaben zufolge erfolgte der Angriff, der zu einer Reihe von Angriffen auf Nabatieh gehörte, während einer Sitzung zur Koordinierung von Hilfslieferungen an Einwohner und Kriegsvertriebene. Der Gouverneur der Provinz Nabatieh, Howaida Turk, sagte, dass Mitglieder des Krisenstabs der Provinzhauptstadt zu diesem Zeitpunkt zusammenkamen.
Das libanesische Gesundheitsministerium bestätigte die Todeszahl und fügte hinzu, dass 52 Menschen verletzt wurden.
Die israelischen Streifkräfte bestätigten die Angriffe in einem Beitrag auf X. Sie schrieben, dass ihre Truppen im Laufe des vergangenen Tages "dutzende Hisbollah-Terroristen sowohl vom Boden als auch aus der Luft ausgeschaltet" haben. Zudem haben sie zwei Lager "in einem zivilen Gebiet ausfindig gemacht, die große Mengen an Waffen enthielten, darunter Kornet-Raketen, zahlreiche AT-3 Sagger-Raketen, Granaten und über 100 Mörser."
Israel greift erneut UN-Blauhelme an
Laut der UN-Friedenstruppe UNIFIL hat ein israelischer Merkava-Panzer am Mittwochmorgen auf einen ihrer Beobachtungstürme nahe dem Dorf Kafer Kela im Südlibanon geschossen. Das führte laut einer Pressemitteilung zu Schäden an zwei Beobachtungskameras und dem UNIFIL-Beobachtungsturm.
Mehrere UN-Positionen wurden bereits in den letzten Tagen von Israel angegriffen. Dabei wurden auch einige Kameras zerstört und insgesamt fünf Friedenssoldaten verletzt.
Der UN-Generalsekretär António Guterres warnte, dass Angriffe auf UN-Soldaten gegen internationales Recht verstoßen und Kriegsverbrechen darstellen könnten. Israel bestreitet die Berichte über die Vorfälle.
Israel hat die UN bereits aufgefordert, die Mitglieder der UNIFIL-Friedenstruppe im Südlibanon zu deren Sicherheit zu verlegen.
Der israelische Verteidigungsminister Joaw Galant erklärte bei einem Besuch im Norden Israels nahe der Grenze, dass Israel seine Angriffe auf die Hisbollah nicht einstellen werde, um Verhandlungen zu ermöglichen.
Medienberichten zufolge sagte er: "Die Hisbollah ist in großer Bedrängnis. Wir werden Verhandlungen nur unter Beschuss führen. Ich habe das am ersten Tag gesagt, ich habe es in Gaza gesagt und ich sage es hier."
Israel lässt 50 Hilfstransporter in den nördlichen Gazastreifen
Vor kurzem hatte die USA angekündigt, die Militärhilfe für Israel einzustellen, wenn nicht mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelassen wird. Laut dem Brief aus Washington blockiert oder behindert Israel 90 Prozent der Hilfslieferungen für die 2 Millionen Menschen im Gazastreifen.
Israelischen Medienberichten zufolge wurden am Mittwoch 50 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern in den Gazastreifen gelassen. In den Wagen seien Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter und Schutzausrüstung aus Jordanien. Sie wurden vom Allenby-Übergang ins Westjordanland über den Erez-West-Übergang in den nördlichen Gazastreifen gebracht, heißt es in einer Erklärung der israelischen Militärbehörde, (COGAT), die die Verteilung der Hilfsgüter überwacht.
Die oberste UN-Beamtin für humanitäre Hilfe wirft Israel hingegen vor, die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter nach Gaza zu blockieren.
Joyce Msuya, die amtierende UN-Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, erklärte, dass in den ersten beiden Oktoberwochen nur eine von 54 koordinierten Hilfsbewegungen nach Norden durch den Al-Rashid-Kontrollpunkt von den israelischen Behörden ermöglicht wurde.
Auch die US-Botschafterin zu den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfeld, sagte in ihrer Rede vor der UN, die Lieferungen seien "unzureichend".
"Mehrere Dutzende Lastwagen mit Hilfsgütern haben zum ersten Mal seit mehreren Wochen den nördlichen Gazastreifen erreicht. Aber das ist nicht genug. Es werden noch viele, viele weitere Lieferungen benötigt, und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen."
UN: "Besonders gefährliche Olivenernte im besetzten Westjordanland"
Die UN hat die diesjährige Olivenernte im Westjordanland als "besonders gefährlich" eingestuft. Palästinensische Bauern sind zunehmend Gewalt, Einschüchterung und Belästigung durch bewaffnete israelische Siedler und Sicherheitskräfte ausgesetzt.
"Die Olivenernte ist für das Leben und die Kultur der Palästinenser von zentraler Bedeutung. Die Beziehung des palästinensischen Volkes zu Olivenbäumen, die Hunderte Jahre alt werden können, ist auch eine Beziehung zu seinen Vorfahren und zu seiner Zukunft" so Experten in einer Pressemitteilung der UN. "Die Einschränkung der Olivenernte, die Zerstörung von Obstgärten und das Verbot des Zugangs zu Wasserquellen sind ein Versuch Israels, seine illegalen Siedlungen auszuweiten."
Es gab bereits in der Vergangenheit massive Bewegungseinschränkungen, Übergriffe und Landkonfiszierungen, die die Ernte erschwerten. Zudem wurden Zugänge zu Wasserquellen blockiert, Olivenhaine zerstört und Ernten vernichtet. Bereits letztes Jahr kam es zu Eskalationen, da Israel die Landbeschränkungen verstärkt und weniger Genehmigungen für den Zugang zu den Feldern erteilt, so die UN.