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Ukraine fordert nordkoreanische Soldaten zur Kapitulation auf und verspricht Sicherheit, Nahrung und medizinische Versorgung

Nordkoreanische Soldaten stehen während einer Militärparade am Samstag, 15. April 2017, in Pjöngjang, Nordkorea, stramm.
Nordkoreanische Soldaten stehen während einer Militärparade am Samstag, 15. April 2017, in Pjöngjang, Nordkorea, stramm. Copyright  Wong Maye-E/AP
Copyright Wong Maye-E/AP
Von Sasha Vakulina & Heilika Leinus (Übersetzung)
Zuerst veröffentlicht am
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In einem neuen Video ruft Kiew nordkoreanische Soldaten in ihrer Muttersprache auf, sich den ukrainischen Streitkräften zu ergeben. Inzwischen sollen die ersten Truppen aus Pjöngjang in der Kampfzone in der russischen Grenzregion Kursk eingetroffen sein.

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Im Rahmen des ukrainischen Projekt "Ich will leben" wurde ein neues Video in koreanischer Sprache veröffentlicht, in dem nordkoreanische Soldaten aufgefordert werden, sich den ukrainischen Streitkräften zu ergeben, sobald sie in die Kampfgebiete einrücken.

Das Video zeigt Kriegsgefangenenlager in der Ukraine und verspricht, dass die Soldaten nach ihrer Kapitulation unter Einhaltung der Genfer Konventionen festgehalten werden und die ukrainische Seite ihnen sichere Haftbedingungen, Verpflegung und medizinische Versorgung garantiert.

"Egal wie viele Soldaten Pjöngjang schickt, um Russland zu helfen, egal wohin – die ukrainischen Kriegsgefangenenlager sind bereit, Soldaten jeglicher Nationalität, Religion und ideologischer Ansichten aufzunehmen", hieß es in einer Erklärung der Ukrainer auf X.

Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtendienste trafen am Mittwoch die ersten nordkoreanischen Militäreinheiten in der Kampfzone in der russischen Region Kursk ein.

Was ist "Ich will leben"?

Die im September 2022 von der ukrainischen Hauptverwaltung für Nachrichtendienste eingerichtete 24-Stunden-Hotline sollte russischen Soldaten helfen, sich oder ihre Einheiten freiwillig der ukrainischen Armee zu stellen.

Bis Juni hätten sich bereits mehr als 300 russische Soldaten über die von der Regierung ins Leben gerufene Initiative in ukrainische Gefangenschaft begeben, sagte Andrij Jusow vom ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienst am Anfang des Jahres.

"Die Zahl der Personen, die bereit sind, sich zu ergeben, ist gestiegen. Allein im Rahmen dieses Projekts haben sich bereits mehr als 300 russische Besatzer in ukrainische Gefangenschaft begeben", erklärte er. "Einige von ihnen haben sofort ihren Wunsch geäußert, nicht ausgetauscht zu werden oder sogar den Sicherheits- und Verteidigungskräften beizutreten."

Laut Jusow liegen über 35.000 Anträge vor, "zumeist von dienenden russischen Militärangehörigen sowie von Personen, die möglicherweise in den russischen Streitkräften landen und sich selbst schützen wollen, die sich nicht am Angriffskrieg beteiligen und nicht zu Kriegsverbrechern werden wollen".

Die große Mehrheit von ihnen ist bereit, nach dem Ende der "Feindseligkeiten" in ihr Heimatland zurückzukehren, aber um künftige Probleme mit dem Gesetz zu vermeiden, werden sie als Gefangene registriert und nicht als freiwillig übergelaufen oder kapituliert gekennzeichnet.

Haben nordkoreanische Truppen Zugang dazu?

Nordkoreanische Bürger haben keinen Zugang zum Internet, und nur sehr wenige von ihnen besitzen einen Computer.

Smartphones haben in Nordkorea nur eine eingeschränkte Funktion und unterliegen Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen, sodass sie nur für die grundlegende Kommunikation und den Konsum von staatlich genehmigten Inhalten nützlich sind.

In Russland wurde die Webseite des Projekts "Ich will leben" weniger als einen Monat nach ihrem Start landesweit verboten. Es ist jedoch weiterhin möglich, über ein VPN oder Messenger, eine Hotline oder einen Chatbot des ukrainischen Verteidigungsministeriums darauf zuzugreifen.

In dem neuen Video, das sich auf Koreanisch an die Soldaten richtet, heißt es: "Ihr dürft nicht sinnlos in einem fremden Land sterben. Ihr dürft nicht das Schicksal hunderttausender russischer Soldaten wiederholen, die nie mehr nach Hause zurückkehren werden."

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