Alle Jahre wieder feiern immer mehr Menschen auch in Europa Halloween - mit Kürbissen, Verkleidungen und Bonbons.
In der Halloween-Nacht zieht es weltweit Millionen von kostümierten Kindern und Erwachsenen zum Feiern auf Straßen und Partys. Das Festival am Abend des 31. Oktober ist fester Bestandteil der US-amerikanischen Kultur und hat in den vergangenen Jahren zunehmend auch in Europa und Asien an Bedeutung gewonnen.
Der Einzelhandel hat sich dem Trend angeschlossen und sein Angebot darauf abgestimmt. Kostüme, Kürbisse und andere typische Halloween-Utensilien sorgen Ende Oktober vielerorts für wachsende Umsätze. Aber was sind die Ursprünge von Halloween?
Wofür stehen die Kürbisse?
Das Aushöhlen und Schnitzen eines Kürbisses für die Umwandlung in eine Laterne hat Ursprünge, die Jahrtausende zurück gehen, als Halloween ein altes vorrömisch-keltisches Fest war.
Damals diente das Schnitzen von Gemüse zum Schutz derjenigen, die die ausgehöhlten Kürbisse als Maske trugen. Die Fratzen sollten das Böse verhindern und unerwünschte Geister fernhalten.
Neuzeitlicher betrachtet, exportierten irische Auswanderer ihre Halloween-Traditionen nach Nordamerika, wo die geschnitzten Kürbisse Kultstatus erlangten.
Warum Kostüme?
Obwohl das moderne Konzept eindeutig amerikanisch erscheint, hat Halloween eine alte Geschichte, die in Legenden, Aberglauben und europäischen Ursprüngen versandet ist.
In seinen Wurzeln ist Halloween ein heidnisches Fest, das am 1. November gefeiert wird, um das Ende des Sommers und des keltischen Neujahrs zu markieren.
In Teilen von Schottland und Irland trugen Kelten damals Masken oder tauschten Kleidung, um die Geister toter Verwandter abzuwehren oder zu verwirren. Diese Tradition der Maskierung der eigenen Identität hat – ähnlich des Karnevals – überlebt.
Die Menschen aus Schottland und Irland, die vor allem wegen der Hungersnöte in die USA auswanderten, brachten ihre Tradition mit über den Atlantik.
Süßes oder Saures!
Der bekannteste Brauch in Nordamerika besteht darin, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und mit “Süßes, sonst gibt’s Saures” (“Trick or Treat”) die Bewohner und Bewohnerinnen auffordern, ihnen Süßigkeiten zu geben, weil sie ihnen sonst Streiche spielen. Diese können je nach Altersgruppe harmloser Natur sein, aber manchmal auch zu echten Ärgernissen für Hausbesitzer führen.
Katastrophe bei Halloween-Festival in Südkorea 2022
In Seoul gab es bei einem Halloween-Fest im Jahr 2022 in einer engen Gasse eine Massenpanik, bei der mehr als 150 - vor allem junge - Menschen ums Leben kamen.
Halloween in Europa
Die moderne Form des Halloween-Festes, wie es von den Vereinigten Staaten und Kanada interpretiert worden ist, hat sich lange Zeit nicht in Europa durchsetzen können. In den 1990er Jahren feierte Halloween erste sporadische Erfolge, in Frankreich gab es zunächst viel Kritik. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals ist die moderne Form von Halloween allerdings ein großer kommerzieller Erfolg, Tendenz steigend in Großbritannien.
Auch in Deutschland verzeichnet der Einzelhandel gute Geschäfte. Laut Handelsverband Deutschland (HDE) rechneten die Läden mit dem Verkauf von Halloween-Waren im Wert von 540 Millionen Euro - 12,5 Prozent mehr als im Jahr 2023. Knapp 15 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher wollten in diesem Jahr für Halloween-Partys einkaufen. Im vergangenen Jahr lag dieser Anteil bei 13,5 Prozent, 2019 - auch wegen der Coronakrise - nur bei 8,3 Prozent.
Machen Sie in diesem Jahr bei Halloween mit?