In der Nacht gab es mehrere Luftangriffe auf Ziele im Jemen. Es wurden unter anderem der Internationale Flughafen von Sanaa und die Hafenstadt Hodeida getroffen. Ziel waren von den Huthi-Rebellen kontrollierte Gebiete.
Mutmaßliche US-Luftangriffe haben am frühen Freitag Orte im gesamten Jemen getroffen, die von den Huthi-Rebellen kontrolliert werden, darunter auch Stadtteile der Hauptstadt Sanaa.
Am 15. März hatten die USA eine intensive Kampagne von Luftangriffen gegen die Rebellen gestartet. Obwohl das Ausmaß der Schäden und der möglichen Opfer nicht sofort klar war, schien die Anzahl der Angriffe und der Angriffsorte im Vergleich zu vorangegagenen Tagen der Kampagne besonders intensiv zu sein.
Ein Bericht der Associated Press stellt fest, dass die Operationen unter Präsident Donald Trump umfangreicher zu sein scheinen als unter dem früheren Präsidenten Joe Biden. Die USA zielen nun nicht mehr nur auf Abschussrampen, sondern haben auch auf ranghohes Personal geschossen und Bomben in Städten und Stadtvierteln abgeworfen.
Ersten Berichten der Huthis zufolge wurden bei den jüngsten Angriffen in der Hauptstadt mindestens sieben Menschen verletzt. Weitere Angriffe erfolgten in der Nähe der Hafenstadt Hodeida am Roten Meer, in der Rebellenhochburg Saada und in den jemenitischen Provinzen al-Jawf, Amran und Marib. Weitere Details zu diesen Orten gab es von Seiten der Huthis bisher nicht. Nur das Ziel des internationalen Flughafen von Sanaa, der sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Verkehr genutzt wird, wurde klar genannt.
Zu den getroffenen Gebieten gehörte auch das bergige Gelände nördlich von Sanaa in Amran. Dort werden Militärlager und andere Einrichtungen vermutet. Der Satellitennachrichtensender Al-Masirah der Huthis meldete, dass die Kommunikationsnetze nach den Angriffen zusammengebrochen seien. Mindestens 19 Angriffe haben der Kommunikationsinfrastruktur gegolten.
US-Militär hat noch keine Details bestätigt
Das Zentralkommando des US-Militärs hat die Angriffe nicht sofort bestätigt. Es kann seit Neuestem auch ohne vorherige Genehmigung des Weißen Hauses offensiv zuschlagen. Das Kommando, das unter Biden Einzelheiten zu einzelnen Angriffen bekannt gab, hat diese Informationenen in dieser Kampagne nicht vorgelegt.
Die Huthi-Rebellen hatten mit Angriffen auf "israelische" Schiffe gedroht, weil Israel die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen blockierte. Die USA reagierten mit einer Luftangriffskampagne. Nach Angaben der Huthis sind dabei mindestens 57 Menschen getötet worden. Die Rebellen haben in der Vergangenheit eine lockere Definition des Begriffs „israelisches Schiff“ verwendet, so dass auch andere Schiffe ins Visier genommen werden konnten.
Seit November 2023 bis Januar diesen Jahres wurden über 100 Handelsschiffe mit Raketen und Drohnen angegriffen. Zwei Schiffe wurden versenkt. Amerikanische Kriegsschiffe hielten den Angriffen jedoch Stand.
Die Angriffe haben das Profil der Huthis stark geschärft. Die Miliz haben mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Sie gehen hart gegen Gegner und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vor. Die Wirtschaft des Landes ist zusammengebrochen. Rund 80 Prozent der Menschen sind abhängig von internationaler Hilfe, das Land ist beständig von Hungerkatastrophen bedroht.