Die Hamas entsendet eine Delegation nach Katar, um weiter mit Israel über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Einen jüngst übermittelten israelischen Vorschlag zur Feuerpause hat die Hamas abgelehnt.
Die Hamas schickt eine Delegation nach Katar, um die indirekten Waffenstillstandsgespräche mit Israel über den Krieg im Gazastreifen fortzusetzen. Einen jüngst von Ägypten übermittelten israelischen Vorschlag für eine neue Feuerpause hat die militante islamistische Gruppierung abgelehnt.
Die Gespräche in Doha sollen im Laufe dieser oder der nächsten Woche stattfinden, erklärte ein Verantwortlicher der Hamas.
Der israelische Vorschlag für ein neues Abkommen umfasst einen 45-tägigen Waffenstillstand und die Wiederzulassung von Hilfsgüterlieferungen in den Gazastreifen, die Israel seit über einem Monat blockieren. Im Gegenzug sind in dem Vorschlag die Freilassung von zehn israelischen Geiseln und die Entwaffnung der Hamas vorgesehen.
Die Hamas pocht weiter auf ein endültiges Ende des Krieges als Bestandteil eines möglichen neuen Abkommens.
Hamas: Entwaffnung ist eine "rote Linie"
Der Krieg begann am 7. Oktober 2023, als militante Hamas-Kämpfer bei einem Angriff auf den Süden Israels 1.200 Menschen, überwiegend Zivilisten, töteten und 251 weitere gefangen nahmen. Einige wurden seitdem im Rahmen von Waffenstillstandsabkommen und anderen Vereinbarungen freigelassen. 59 Geiseln befinden sich nach wie vor im Gazastreifen, es wird davon ausgegangen, dass 24 von ihnen noch am Leben sind.
Israel und die Hamas vereinbarten im Januar einen Waffenstillstand, der acht Wochen andauerte, bevor Israel den Krieg im vergangenen Monat wieder aufnahm. Die ursprüngliche Waffenstillstandsvereinbarung sollte beide Seiten dazu bringen, über ein Ende des Krieges zu verhandeln. Israel will jedoch zuerst die Hamas endgültig besiegen.
Ein hochrangiger Hamas-Verantwortlicher erklärte gegenüber Al Jazeera, dass die Forderung nach der Entwaffnung der Hamas, die im jüngsten Vorschlag Israels enthalten ist, nicht nur "eine rote Linie, sondern eine Million roter Linien" überschreite.
Er betonte außerdem, dass die Hamas einen dauerhaften Waffenstillstand und den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen als zentralen Bestandteil des Abkommens fordert. Offizielle Vertreter Israels und Katars gaben keinen unmittelbaren Kommentar ab.
UN: Schlimmste humanitäre Lage seit Kriegsbeginn
Seit dem Scheitern des Waffenstillstands im vergangenen Monat hat Israel die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen blockiert und Teile der Küstenenklave eingenommen, um in den Verhandlungen den Druck auf die Hamas zu erhöhen.
Am Montag warnte das Hilfswerk der Vereinten Nationen, dass die humanitäre Lage im Gazastreifen nun wahrscheinlich "die schlimmste" seit Kriegsbeginn im Jahr 2023 sei.
UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte: "Es sind kein Treibstoff, keine Lebensmittel und keine Medikamente eingetroffen."