Die IDF haben nach eigenen Angaben ihre Bodenoffensive im südlichen Gazastreifen ausgeweitet. Die Truppen sind tiefer nach Rafah vorgedrungen, um eine Pufferzone entlang der Grenzen der Enklave auszuweiten.
Das israelische Militär hat seine Bodenoffensive in der südlichen Region des Gazastreifens ausgeweitet. Streitkräfte seien "zur Schaffung einer Pufferzone" und "zur Erweiterung des Sicherheitsbereichs" entlang der Grenzen in das Viertel al-Jenine in Rafah vorgedrungen.
Nach Angaben der israelischen Armee sind ihre Truppen erfolgreich dabei, die Infrastruktur und Ziele der Hamas in anderen Teilen des Gazastreifens zu zerstören. In einem Beitrag auf X gaben sie bekannt, dass mehrere Ziele der Hamas, darunter Waffendepots, Raketenwerfer und Gebäude, die als militärische Außenposten dienen, zerstört wurden.
Außerdem seien bei den Angriffen mehrere Hamas-Kämpfer und mit der Gruppe in Gaza verbundene Kämpfer getötet worden.
Bemühungen um Wiederherstellung des Waffenstillstands im Gazastreifen gehen weiter
Unterdessen gab die Hamas bekannt, dass sie einen neuen Waffenstillstandsvorschlag der Vermittler Katar und Ägypten akzeptiert habe. Israel hingegen erklärte, es habe in Abstimmung mit dem dritten Vermittler - den USA - einen Gegenvorschlag unterbreitet.
Ägypten hatte Anfang der Woche einen Vorschlag gemacht, um den gestörten Waffenstillstand nach der überraschenden Wiederaufnahme der Kämpfe durch Israel wieder in Gang zu bringen. Es war nicht sofort klar, ob der Vorschlag geändert wurde, bevor Khalil al-Hayyah, der Führer der Hamas, ankündigte, dass er angenommen worden sei.
Ein ägyptischer Beamter beschrieb den Vorschlag gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press und sagte, die Hamas würde fünf lebende Geiseln - darunter eine amerikanisch-israelische Person - aus dem Gazastreifen freilassen, wenn Israel im Gegenzug Hilfsgüter in das Gebiet läßt, die Kämpfe wochenlang pausieren und Hunderte palästinensische Gefangenen freikommen.
Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu machte keine weiteren Angaben zu dem Gegenvorschlag, den Netanjahu nach Konsultationen am Freitag unterbreitet haben soll.
Israel hat seine Offensive auf den Gazastreifen vor fast zwei Wochen wieder aufgenommen, nachdem es den Waffenstillstand mit der Hamas durch eine überraschende Welle von Luftangriffen beendet hatte. Hunderte Menschen wurden dabei getötet.
Netanjahu hat geschworen, die Gewalt so lange zu verschärfen, bis die Hamas die 59 Geiseln, von denen 24 noch am Leben sein sollen, zurückgibt. Israel will auch, dass die Hamas entwaffnet wird, die Macht abgibt und ihre Führer ins Exil schickt.
Die Hamas sagt, sie werde die verbleibenden Gefangenen nur im Austausch gegen palästinensische Gefangene, einen vollständigen Rückzug Israels aus der Enklave und einen dauerhaften Waffenstillstand zur Beendigung der seit mehr als 15 Monaten andauernden Kämpfe freilassen.
Der Krieg im Gazastreifen hat nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet. Das Ministerium macht keine Angaben darüber, wie viele davon Zivilisten oder Kämpfer waren, aber eine UN-Studie hat ergeben, dass fast 70 % der Todesopfer, die sie nachweisen konnten, Frauen und Kinder waren.
Hisbollah kündigt Vergeltung an, wenn Israel die Angriffe nicht einstellt
Der Führer der libanesischen Hisbollah, Naim Kassem, warnte am Samstag, dass die Hisbollah zu anderen Mitteln greifen werde, wenn Israel seine Angriffe auf den Libanon fortsetze und der libanesische Staat nichts dagegen unternehme.
Naim Kassem äußerte sich einen Tag, nachdem Israel zum ersten Mal seit dem Waffenstillstand, der den jüngsten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im November beendete, einen Angriff auf die libanesische Hauptstadt unternommen hatte.
Der Angriff auf Beirut erfolgte Stunden, nachdem zwei Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden waren, was die Hisbollah bestreitet. Von israelischer Seite gab es keine unmittelbare Reaktion.
Die israelischen Streitkräfte sollten sich bis Ende Januar vollständig aus dem gesamten libanesischen Hoheitsgebiet zurückziehen, während die Hisbollah ihre militärische Präsenz südlich des Litani-Flusses allein an der Grenze zu Israel im Rahmen des von den USA vermittelten Waffenstillstands beenden musste, der den 14-monatigen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah beendete.
Die Frist wurde bis zum 18. Februar verlängert, aber Israel ist an fünf Grenzorten geblieben und hat Dutzende von Angriffen auf angebliche Hisbollah-Ziele im Süd- und Ostlibanon durchgeführt.
"Wir haben uns vollständig daran gehalten und sind südlich des Litani nicht präsent, aber Israel hat sich nicht daran gehalten. Israel führt jeden Tag Aggressionen durch", sagte Kassem in seiner am Samstagabend im Fernsehen übertragenen Rede.
In der vergangenen Woche wurden bei israelischen Luftangriffen auf mehrere Orte im Libanon sechs Menschen getötet, während bei einem Luftangriff auf ein Dorf im Süden des Landes am Freitag drei Menschen getötet und 18 verwundet wurden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.
"Unsere bisherige Geduld zielt darauf ab, eine Chance für Lösungen zu geben, die die Schmerzen und Opfer verringern könnten", sagte Kassem.