In Winschoten wurde ein Auto mit drei Leichen in einem Kanal gefunden. Bei den Verstorbenen handelt es sich um die seit Samstag vermissten Kinder aus den Niederlanden und ihren Vater. Nun steht die Todesursache fest.
Die seit Samstag vermissten Kinder aus Beerta in der niederländischen Provinz Groningen wurden tot aufgefunden. Die Leichen aus einem Auto in einem Kanal in Winschoten, das die Polizei in der Nacht auf Mittwoch gefunden hatte, wurden identifiziert. Es handelt sich um den zehnjährigen Jeffrey, die achtjährige Emma und ihren Vater. Alle drei Personen sind laut Ermittlungen ertrunken.
Die Geschwister sollten das Wochenende beim Vater der getrennten Eltern verbringen, der kein Sorgerecht für die Kinder hat. Seit Samstagnachmittag galten die beiden Kinder als vermisst. Bei Fahndungsarbeiten hat die Polizei am Mittwoch ein Auto mit drei Leichen in einem Kanal in Winschoten entdeckt.
Die niederländische Polizei bestätigte anschließend, dass die Identität der Leichen nun feststeht: Es handelt sich um die Körper der vermissten Kinder und ihres Vaters, teilte sie auf der Plattform X:
Darüber hinaus heißt es, der Vater werde verdächtigt, die Kinder entführt zu haben.
Die Polizei hat die Familie vor Veröffentlichung der Meldung informiert. Die Verwandten der Opfer teilten mit, dass sie "erschüttert, wütend und tieftraurig" seien. In einer Erklärung heißt es: "Keine Worte können beschreiben, was wir jetzt fühlen. Wir können es nicht begreifen und wollen es auch gar nicht begreifen."
Die Ermittlungen und Untersuchungen am Wagen sind abgeschlossen, die Leichen wurden identifiziert. Es handelte sich um dasselbe Modell und Nummernschild, so ein Polizeisprecher aus Leer. Die Polizei Leer meldete zuletzt in einer Fahndung, dass die Polizei in den Niederlanden davon ausgehe, "dass die Kinder sich in Lebensgefahr befinden." Die niederländische Polizei hatte Bilder sowie eine Beschreibung der vermissten Kinder veröffentlicht.
Laut einer Pressemitteilung der niederländischen Kinder steht der Vater der zwei Kinder im Verdacht, sie entführt zu haben. Sie wurden möglicherweise der rechtmäßigen elterlichen Obhut, die bei der Mutter lag, entzogen. Die Fahndungsmaßnahmen umfassten ein großflächiges Gebiet um den Ort Beerta herum, der in der deutsch-niederländischen Grenzregion liegt.
Abschiedsbrief des Vaters gefunden
Die Vermutung, dass die Kinder in Lebensgefahr seien, begründete die Polizei mit einem gefundenen Abschiedsbrief des Vaters. Dieser deutete daraufhin, dass er sich und die beiden töten wollte. Die Eltern der Kinder leben nach Zeugenaussagen getrennt, die Kinder sollten das Wochenende bei ihrem Vater verbringen. Das Auto des 67-Jährigen war nach Angaben der Behörde zuletzt auf der A7 nahe Winschoten gesehen worden. Dort wurde nun auch der Wagen gefunden.
Seit Sonntag waren Hundestaffeln, Boote, ein Hubschrauber und spezialisierte Suchteams im Einsatz, um die vermissten Kinder zu suchen.
Winschoten ist ein kleiner Ort im Osten der Provinz Groningen, liegt rund 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. In diesem Bereich wurde der Wagen des Vaters auch zuletzt gesehen. Weil der Vater mit den Kindern womöglich auf dem Weg nach Deutschland war, war auch die Polizei Niedersachsen informiert.
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Berichterstattung über Suizid:
Bei Suizidgefahr: Notruf 112. Sollten Sie von Suizidgedanken betroffen sein, so wenden Sie sich bitte an professionelle Helfer. Diese finden Sie jederzeit bei der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222. Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und mit Kliniken zu finden. Zudem gibt es viele Tipps für Betroffene und Angehörige.