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Drohnen und Straßensperren: Den Haag erhöht Sicherheit für den NATO-Gipfel

Sicherheitspatrouille vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, Montag, 23. Juni 2025
Sicherheitspatrouille vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, Montag, 23. Juni 2025 Copyright  Patrick Post/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
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Von Emma De Ruiter & Malek Fouda
Zuerst veröffentlicht am
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Die niederländische Stadt hat eine groß angelegte Militär- und Polizeiaktion namens "Orange Shield" zum Schutz der Staatsoberhäupter, die am NATO-Gipfel teilnehmen, eingeleitet.

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Auf dem NATO-Gipfel in Den Haag, der am Dienstag und Mittwoch stattfindet, werden Dutzende Staatsoberhäupter zu einem der wichtigsten Treffen des Bündnisses seit Jahren zusammenkommen.

Die Staats- und Regierungschefs werden Themen erörtern, die von der neuen NATO-Politik bis hin zu verschiedenen Krisen wie dem Iran-Israel-Konflikt und den Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine reichen, sowie eine von US-Präsident Donald Trump geforderte Erhöhung der Verteidigungsausgaben.

Wie bei jeder hochkarätigen Veranstaltung werden auch hier strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die niederländische Stadt hat eine groß angelegte militärische und polizeiliche Operation mit dem Namen "Orange Shield" eingeleitet.

Euronews hat sicher genauer angeschaut, wie die Sicherheit der Teilnehmer des Gipfels gewährleistet werden soll.

Polizei- und Militärpräsenz

Etwa 27.000 Polizeibeamte und rund 10.000 Militärangehörige - darunter 5.000 Soldaten der königlichen Gendarmerie - wurden für die Dauer des Gipfels in die politische Hauptstadt der Niederlande entsandt, um die Sicherheit und die polizeilichen Maßnahmen zu unterstützen.

Rund um den Veranstaltungsort des Gipfels, das World Forum, wurde ein fünf Kilometer langer Zaun errichtet. In einem Umkreis von 16 Kilometern um Den Haag gilt ein absolutes Flugverbot, und auch der Schiffsverkehr wird eingeschränkt.

Darüber hinaus wurden in den gesamten Niederlanden Flugabwehrgeschütze aufgestellt. In Den Haag selbst findet man sie auf Parkplätzen und in den Dünen am Strand.

Sicherheitspatrouillen vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, am Montag, 23. Juni 2025.
Sicherheitspatrouillen vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, am Montag, 23. Juni 2025. Markus Schreiber/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Polizei- und Militärdrohnen werden über dem Gipfelort und anderen Orten, an denen die Staats- und Regierungschefs zusammenkommen, kreisen.

Auch werden Polizei und Bereitschaftspolizisten bei mehreren bereits angekündigten Protesten im Einsatz sein. So haben schon einige Demonstrierende angekündigt, sie wollten die Hauptverkehrsstraße in die Stadt blockieren.

Das Weltforum wurde in den vergangenen Monaten modernisiert. Es wurden drei neue provisorische Gebäude errichtet, deren Innenausstattung strengen Kriterien genügen muss. So mussten die Wände beispielsweise dick genug sein, um Abhörmaßnahmen zu verhindern.

Aus Sicherheitsgründen wird es auf dem Weltforum kein Wi-Fi-Netz geben. Stattdessen sind 30 Kilometer Kabel für die Kommunikation auf dem Gipfel verlegt worden.

Hinzu kommen die weniger sichtbaren, aber nicht weniger wichtigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Cybersicherheit. Wie die niederländische Regierung am Dienstag mitteilte, starteten prorussische Hacker am Montag eine Reihe von Denial-of-Service-Angriffen auf mehrere Gemeinden und Organisationen, die mit dem Gipfel in Verbindung stehen.

Ehrengäste

Rund 9.000 Personen werden am Gipfel teilnehmen, darunter 45 Staats- und Regierungschefs. Es handelt sich um die 32 Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten und einige Staats- und Regierungschefs von Partnerländern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beispielsweise ist am Dienstagabend zu einem Abendessen mit den Staats- und Regierungschefs eingeladen, wird aber am Mittwoch nicht an einer offiziellen Sitzung des Gipfels teilnehmen.

Mehrere Luxushotels sind für die Dauer des Gipfels für die Öffentlichkeit gesperrt. Sie sind ausgebucht - für die hochrangigen Staats- und Regierungschefs. Selenskyj wird voraussichtlich im Marriott Hotel übernachten, das etwas außerhalb des Gipfeltreffens liegt. Hier ist er bereits in der Vergangenheit untergekommen.

Trump hingegen wird wahrscheinlich etwa 30 Kilometer vom Veranstaltungsort entfernt im Grand Hotel Huis ter Duin in Noordwijk übernachten. Während des Gipfels für nukleare Sicherheit im Jahr 2014 wohnte der damalige US-Präsident Barack Obama ebenfalls dort.

Beeinträchtigungen für Anwohner

Im Stadtzentrum von Den Haag geht das Leben ganz normal weiter. In letzter Minute kann es zu Straßensperrungen kommen, um die Durchfahrt der Staats- und Regierungschefs und der Diplomaten zu erleichtern.

Für die Anwohner in der unmittelbaren Umgebung des Weltforums kommt es jedoch zu erheblichen Beeinträchtigungen des täglichen Lebens. Es wurden mehrere Polizeikontrollpunkte und Sperrzonen eingerichtet, um mögliche Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Sicherheitspatrouille vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, Montag, 23. Juni 2025.
Sicherheitspatrouille vor dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Den Haag, Niederlande, Montag, 23. Juni 2025. Patrick Post/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Anwohner, die in unmittelbarer Nähe des Weltforums leben, müssen Kontrollpunkte passieren, wenn sie ihre Häuser betreten oder verlassen wollen. An einigen dieser Kontrollpunkte können sie ihre Zeitungen abholen - zusammen mit Kaffee und Croissants.

Parkplätze wurden durch neu installierte Sicherheitszäune abgesperrt, Angestellte in nahe gelegenen Büros angewiesen, zu Hause zu bleiben, und öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe des Geländes wurden umgeleitet.

Zwischen dem Amsterdamer Flughafen Schiphol und Den Haag sind rund 60 Kilometer Straßen und Autobahnen teilweise oder ganz für den Verkehr gesperrt.

Der 180 Millionen Euro-schwere Gipfel

Es handelt sich um die größte Sicherheitsoperation, die die Niederlande je durchgeführt haben. Das letzte Mal, dass das Land einen Gipfel ähnlicher Größenordnung ausrichtete, war der Nukleare Sicherheitsgipfel im Jahr 2014, der 24 Millionen Euro kostete.

Es wird erwartet, dass dieser Gipfel deutlich mehr kosten wird, nämlich mehr als das Sechsfache. Schätzungen gehen von Kosten in Höhe von 180 Millionen Euro aus.

Es wird erwartet, dass das Bündnis inmitten wachsender geopolitischer Spannungen und sich ausbreitender Konflikte eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten erörtert und möglicherweise billigt. Bereits im Vorfeld des Gipfels wurde über das womögliche Ziel diskutiert, die Verteidigungsausgaben von bisher zwei Prozent auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.

Die Diskussionen um den höheren Beitrag sind durch Trumps Ankündigung aufgeflammt, er wolle die USA aus der NATO abzuziehen, wenn die Mitglieder nicht "aufsteigen" und einen "fairen" Beitrag zum Bündnis leisten.

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