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Überraschung in New York: Sozialist Mamdani gewinnt Bürgermeister-Vorwahl

Der Lokalpolitiker Zohran Mamdani sorgte bei der Bürgermeister-Vorwahl von New York für eine Sensation
Der Lokalpolitiker Zohran Mamdani sorgte bei der Bürgermeister-Vorwahl von New York für eine Sensation Copyright  Heather Khalifa/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Copyright Heather Khalifa/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
Von Mathias Huber & Tamsin Paternoster mit AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Bis vor ein paar Monaten war der Lokalabgeordnete Zohran Mamdani auch in New York noch ein relativ unbekannter Name. Nun dürfte man ihn auch über die Grenzen der Millionenmetropole hinweg kennen, denn: Der selbsternannte demokratische Sozialist ist auf dem besten Weg, Bürgermeister zu werden.

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Scharfzüngige Rhetorik, ambitionierte politische Vorhaben und eine geschickte Social Media-Kampagne: Mit dieser Kombination sorgte der 33-jährige Lokalabgeordnete Zohran Mamdani gestern Abend bei der demokratischen Vorwahl zum Bürgermeister in New York für eine große Überraschung.

Mamdani war gegen den ehemaligen Governeur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo angetreten, eine einflussreiche Figur innerhalb der Lokalpolitik. Cuomo galt nicht zuletzt aufgrund seines viel höheren Wahlkampfbudgets als Favorit. Einflussreiche Parteigranden wie Bill Clinton sicherten ihm ihre Unterstützung zu.

Noch vor Monaten erschien Cuomo vielen deshalb als sicherer Sieger. Auch, wenn er wegen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs 2021 als Governeur zurücktreten musste, schien sein Comeback in die US-Politik bereits unausweichlich.

Mamdani hingegen kämpfte sich vor allem mit humoristischen Social Media-Beiträgen nach oben - in denen er unter anderem eine Mietpreisbegrenzung sowie Freifahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewirbt.

Mamdani gelang es mit seiner Kampagne, eine unerwartet große Wählerschar hinter sich zu vereinen
Mamdani gelang es mit seiner Kampagne, eine unerwartet große Wählerschar hinter sich zu vereinen Yuki Iwamura/AP Photo

Der in Uganda geborene Muslim mit indischen Wurzeln ist Mitglied der demokratischen Sozialisten und kann dem progressiven Parteiflügel um Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez ("AOC") zugeordnet werden. Beide unterstützten ihn im Wahlkampf.

Das Rennen wurde in den gesamten USA aufmerksam verfolgt, es galt auch als Richtungsentscheidung für die Demokraten, zwischen der progressiven Politik von Sanders und Co. sowie der traditionell moderateren Linie der Parteispitze.

Vor allem in der finalen Phase seiner Kampagne konnte Mamdani dann entscheidend aufholen. Den Rückstand von zehn, zwanzig Prozentpunkten in den Umfragen auf Cuomo verkürzte er immer mehr. Ein heikles Thema dabei war aber auch Mamdanis Haltung gegenüber Israel.

Der 33-jährige trat in der Vergangenheit immer wieder entschieden gegen die Politik der Netanjahu-Regierung im Gazastreifen auf. Zugleich versprach er aber, alles zu unternehmen, um den zunehmenden Antisemitismus in der Stadt zu bekämpfen. Dabei sicherte er sich auch die Unterstützung des einflussreichsten jüdischen Lokalpolitikers in New York, Brad Lander.

Letztlich war es eine bunte Vereinigung aus mehrheitlich jungen Wählern, die Mamdani den Sieg brachte. Schon in der ersten Runde der Wahl belegte er mit ungefähr 43 Prozent den ersten Platz, und dürfte in den nächsten Zählungen, bei denen in New York die Zweitstimmen der unterlegenen Kandidaten auf den Rest aufgeteilt werden, die erforderlichen 50 Prozent erreichen. Cuomo lag mit knapp 36 Prozent klar dahinter. Die endgültigen Ergebnisse stehen aber noch nicht fest.

Andrew Cuomo trat bereits gegen 22 Uhr am Wahlabend vor die Presse und gratulierte Mamdani zum Sieg. "Heute Abend ist sein Abend. Er hat es verdient", sagte Cuomo. Der 67-jährige schloss aber nicht aus, bei der Bürgermeisterwahl im November als Unabhängiger anzutreten.

Ex-Governeur Cuomo gestand seine Niederlage ein
Ex-Governeur Cuomo gestand seine Niederlage ein Yuki Iwamura/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.

Bei selbiger wird Mamdani nun als demokratischer Kandidat und damit klarer Favorit ins Rennen gehen. Die Stadt ist eine der Hochburgen der US-Oppositionspartei. Aber auch der derzeitige Bürgermeister Eric Adams, der als unpopulär gilt, will es als unabhängiger Kandidat noch einmal versuchen.

Sollte Mamdani gewählt werden, würde er der erste muslimische und indisch-amerikanische Bürgermeister von New York City werden. Bei seiner Wahlparty setzte er sich erneut hohe Ziele und zitierte sogar den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela: "Alles scheint unmöglich, bis es getan wird."

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