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Litauen registriert 22 Mal mehr GPS-Probleme: Russland verantwortlich?

Militärische Übungen in Kaliningrad. Archiv
Militärische Übungen in Kaliningrad. Archiv Copyright  AP Photo
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Von Euronews
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Vilnius behauptet, die zahlreichen Störungen von GPS in Litauen und in der Ostsee werden vom russischen Kaliningrad aus organisiert.

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Im Juni sind in Litauen 1.022 Meldungen über GPS-Störungen registriert worden, 22 Mal mehr als im Vorjahr. Nach Angaben der litauischen Behörden werden die Störungen von mehr als zehn russischen Objekten im Kaliningrader Gebiet verursacht. Dadurch werden der Luftverkehr, die Seeschifffahrt und die wissenschaftliche Forschung im Baltikum, in Polen, Finnland und der Ostsee beeinträchtigt.

Dies berichtet die Nachrichtenagentur Baltic News Service unter Berufung auf eine Erklärung gegenüber der Regulierungsbehörde für Kommunikation (RRT).

GPS - für Global Positioning System - ist ein Satellitennavigationssystem, das in den 70er Jahren in den USA zunächst für den militärischen Bereich entwickelt wurde. Inzwischen wird GPS zur Positionsbestimmung und -verfolgung von der zivilien Luft- und Schiffahrt, aber auch im Rettungs- und Feuerwehrdienst, im öffentlichen Nahverkehr von privaten Verkehrsteilnehmern sowie in der Logistik genutzt.

Nach Angaben des litauischen Unternehmens Oro Navigacija, die BNS zur Verfügung gestellt wurden, gab es im Juni dieses Jahres 22-mal mehr Meldungen über Störungen der GPS-Kommunikation (1.022) als vor einem Jahr, als 46 Meldungen verzeichnet wurden.

Vorsätzliche Störungen

Zuvor hatten Litauen und 13 Länder der Europäischen Union die Europäische Kommission aufgefordert, etwas gegen die GPS-Störungen zu unternehmen. Es sollten alle politischen, diplomatischen und rechtlichen Maßnahmen ergriffen werden, um den internationalen Druck auf Russland und Belarus zu erhöhen, einschließlich Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen, die an der vorsätzlichen Störung von Satellitennavigationssystemen beteiligt sind. In dem Schreiben wird darauf hingewiesen, dass es sich nicht um zufällige Vorfälle handelt, sondern um systematische, wiederholte und vorsätzliche Handlungen, die darauf abzielen, das stabile Funktionieren der Infrastruktur in der Region, insbesondere der Kommunikation, zu stören.

In der vergangenen Woche berichtete die Fachzeitschrift Space Intel Report, dass Russland internationalen Regulierungsbehörden mitgeteilt habe, es werde nicht auf Beschwerden europäischer Länder reagieren, die Navigations- und Rundfunksatelliten sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke zur Unterstützung der Ukraine nutzen.

Ernsthafte Bedrohung in der Ostsee

Das russische Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien legte das Dokument für die vierteljährliche Sitzung des Radio Regulations Board (RRB) der International Telecommunication Union (ITU) vor. Darin heißt es, Russland werde sich bemühen, Störungen nicht-militärischer Anwendungen zu vermeiden.

Die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) fordert Russland auf, diese Praxis einzustellen, da die Interferenzen eine ernsthafte Bedrohung" für den zivilen Flugverkehr, insbesondere im Ostseeraum, darstellen.

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