Das FBI geht davon aus, dass der Angreifer nach dem Attentat auf Kirk vom Dach eines Gebäudes sprang und in ein nahe gelegenes Viertel floh. Er soll im Studenten-Alter sein. Laut den Ermittlern wurde die Tatwaffe in einem Waldgebiet gefunden.
Am Tatort in Oren im US-Bundesstaat Utah, wo der konservative Aktivist Charlie Kirk am späten Mittwochabend während einer Veranstaltung auf dem Universitätscampus ermordet wurde, haben die Behörden ein Hochleistungsgewehr sichergestellt.
Die Behörden gehen davon aus, dass der Schütze, der noch nicht identifiziert werden konnte, von einem Dach sprang und in ein Wohngebiet floh, nachdem er einen Schuss direkt in Kirks Nacken abgegeben hatte, als dieser im Rahmen einer Veranstaltung seiner Jugendorganisation Turning Point USA mit Studenten diskutierte.
Der Schütze schien im "Studenten-Alter" zu sein, so die Behörden. Die Ermittlungen zur Identifizierung des Angreifers und zu den möglichen Motiven laufen auf Hochtouren. Das FBI veröffentlichte Bilder einer sogenannten "Person of Interest", die im Zusammenhang mit dem Attentat von Interesse ist und bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Identifizierung der Person. Der junge Mann ist auf den Aufnahmen schwarz gekleidet, trägt einen Sonnenbrille und eine schwarze Kappe.
Die Ermittler baten um Hinweise aus der Bevölkerung und setzten eine Belohnung von bis zu 100.000 US-Dollar aus für Informationen, die zur Identifizierung und Festnahme des Attentäters führen.
Der Ex-Vize-FBI-Direktor Andrew McCabe sagte zu dem US-Sender CNN: "Mit jeder Stunde, die verstreicht, entfernt sich der Mörder weiter, hat bessere Möglichkeiten, Unterschlupf und Unterstützung zu finden." Zudem warnte er vor dem Schützen: "Die Gefahr, die von dieser Person ausgeht, ist grenzenlos. Dies ist eine Person, die vor Tausenden von Menschen eine äußerst gewalttätige Tat begangen hat und dies mit großem Geschick durchziehen konnte."
"Zur Situation für die Bevölkerung kann ich sagen: Dies war ein gezielter Angriff. Wir glauben nicht, dass für die Gemeinschaft eine Gefahr besteht. Allerdings setzen wir alle verfügbaren Mittel ein, um ihn [den Täter] zu finden – und das werden wir auch." sagte Robert Bohls, der oberste FBI-Agent in Salt Lake City.
Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden arbeiteten gemeinsam an "mehreren aktiven Tatorten", wie sie es nannten.
"Dies ist ein dunkler Tag für unseren Staat. Es ist ein tragischer Tag für unsere Nation", sagte Utahs Gouverneur Spencer Cox. "Ich möchte ganz klar sagen, dass dies ein politisches Attentat ist."
Zwei Personen wurden am Mittwoch festgenommen, aber keiner von ihnen konnte mit der Schießerei in Verbindung gebracht werden, und beide wurden nach Angaben der Sicherheitsbehörden wieder freigelassen.
Die Umstände der Schießerei lenkten die Aufmerksamkeit erneut auf eine eskalierende Bedrohung durch politische Gewalt in den USA, die in den letzten Jahren quer durch das politische Spektrum geht.
Das Attentat wurde im Inland von demokratischen und republikanischen Gesetzgebern auf breiter Front verurteilt. Auch international wurde der Mord an Kirk verurteilt, wobei sich viele europäische Politiker zu Wort meldeten und die Ermordung verurteilten.
Videos, die von der Utah Valley University in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, zeigen Kirk, der in ein Handmikrofon spricht, während er unter einem weißen Zelt mit den Slogans "The American Comeback" und "Prove Me Wrong" sitzt.
Die Zuschauer waren fassungslos, als ein Schuss ertönte und man sah, wie Kirk seine Hände in die Luft hob, während eine große Menge Blut aus seinem Hals strömte.
Sein Tod ereignete sich nur einen Tag, bevor Washington am Donnerstag, dem 24. Jahrestag der Anschläge vom 11. September, einen wichtigen Wendepunkt in seiner jüngeren Geschichte begehen sollte.
US-Präsident Donald Trump erklärte Kirk am Donnerstag in einer Videoerklärung zum politischen Märtyrer und beschuldigte die "radikale Linke", seine Ermordung inszeniert zu haben. Trump versprach, seinen Tod zu rächen und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.