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Herdecke: Niedergestochene Bürgermeisterin belastet Tochter schwer

Ein Krankenwagen steht in Herdecke, nachdem die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, schwer verletzt in ihrer Wohnung aufgefunden wurde.
Ein Krankenwagen steht in Herdecke, nachdem die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, schwer verletzt in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Copyright  Alex Talash/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Copyright Alex Talash/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Messerangriff auf Herdeckes neue Bürgermeisterin: Iris Stalzer (57, SPD) wurde bei einer Attacke schwer verletzt. Inzwischen ist sie außer Lebensgefahr - und vernehmungsfähig.

Der Angriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer hat viele Fragen aufgeworfen – nun gibt es neue Ermittlungsergebnisse. Die mutmaßlichen Tatwaffen, ein Küchenmesser sowie ein weiteres Messer, wurden zunächst im Kinderzimmer ihres 15-jährigen Adoptivsohns sichergestellt.

Mittlerweile richtet sich der Tatverdacht jedoch gegen die 17-jährige Adoptivtochter der Politikerin.

Zwar soll sich ein blutverschmiertes Messer im Rucksack des Jungen befunden haben, doch dort wurde offenbar auch blutige Kleidung entdeckt – und diese soll der 17-jährigen gehören.

Die Tat soll sich im Keller des Hauses ereignet haben, so die eingesetzte Mordkommission. Die Verletzte habe sich im Anschluss in das Erdgeschoss geschleppt.

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke in Nordrhein-Westfalen war am Dienstag schwer verletzt in ihrer Wohnung im Herdecker Ortsteil Herrentisch gefunden worden. Sie hatte zahlreiche Stichverletzungen im Bauch- und Rückenbereich erlitten. Zudem soll sie durch stumpfe Gewalt auch schwer am Kopf verletzt worden sein.

Ein Rettungshubschrauber brachte die Frau in eine Klinik, wo sie intensivmedizinisch behandelt wurde.

Der Junge hatte zunächst gegenüber der Polizei behauptet, Stelzer sei von mehreren Männern angegriffen worden und habe sich danach schwerverletzt nach Hause geschleppt. Zunächst hatte es die Information gegeben, dass sich die Ermittlungen auf den Sohn konzentrieren würden.

Der Vater der Familie befand sich zum Zeitpunkt der Tat auf einer Auslandsreise, er kehrte am Abend des Geschehens zurück.

Tochter ging schon einmal mit dem Messer auf sie los

Nach Angaben eines WDR-Reporters soll es in dem Haus bereits öfter Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt gegeben haben. Wie der "Spiegel" berichtet, soll die Tochter bereits im Sommer 2025 mit einem Messer auf Stalzer losgegangen sein.

Auch der Vater der Kinder sei bereits Geschädigter gewesen, sagten die Ermittler auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag.

Das tatverdächtige Mädchen kommt vorerst nicht in Untersuchungshaft. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür seien nicht erfüllt, erklärte Oberstaatsanwalt Bernd Haldorn bei einer Pressekonferenz in Hagen. Nach aktueller rechtlicher Einschätzung werde die Tat als gefährliche Körperverletzung eingestuft.

Beide Adoptivkinder sollen noch heute dem Jugendamt übergeben werden.

Im aktuellen Fall kämen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft als mögliche Gründe für Untersuchungshaft lediglich Flucht- oder Wiederholungsgefahr in Frage. Eine Fluchtgefahr lasse sich bei einer 17-Jährigen ohne eigenes Einkommen oder finanzielle Mittel jedoch nicht begründen, erklärte der Oberstaatsanwalt. Auch der Haftgrund der Wiederholungsgefahr sei bei Jugendlichen nur unter besonders strengen Voraussetzungen anwendbar – diese seien hier nicht erfüllt.

"Deutliche Spurenlage" im Haus

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die 17-jährige Tochter am Dienstagmittag den Notruf gewählt und erklärt, Iris Stalzer sei bei einem Raubüberfall schwer verletzt worden. Die alarmierten Rettungskräfte fanden die 57-Jährige mit "mehreren Messerstichen" schwer verletzt und nicht ansprechbar in einem Sessel vor, wie Einsatzleiterin Ursula Schönberg berichtete.

Wegen der "deutlichen Spurenlage" im Haus gerieten die beiden Jugendlichen schnell ins Visier der Ermittler. Nachdem sich der Tatverdacht weiter verdichtet hatte, wurden sie noch am Dienstag vorläufig festgenommen.

Eine Vernehmung der beiden steht bislang aus. Die bisherigen Erkenntnisse stützen sich auf die Aussage von Iris Stalzer sowie auf die gesicherten Spuren am Tatort.

Stalzer war bei der Stichwahl am 28. September zur Bürgermeisterin der Stadt im Ruhrgebiet gewählt worden. Am 1. November ist ihr Amtsantritt geplant.

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