Bundeskanzler Friedrich Merz fordert die Rückkehr der ermordeten Geiseln, nachdem die letzten Überlebenden aus der Hamas-Gefangenschaft freigekommen sind.
20 Geiseln der militanten Terrororganisation Hamas sind am Montag im Rahmen des vereinbarten Abkommens mit Israel freigelassen worden. In zwei Gruppen kehrten sie mithilfe des Internationalen Komitees des Roten Kreuz auf israelischen Boden und zu ihren Familien und Freunden zurück.
"Endlich", kommentierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf der Plattform X die Freilassung. "Zwei Jahre Angst, Schmerz und Hoffnung" würden hinter den Geiseln liegen, unter deenen sich auch deutsche Staatsangehörige befanden.
"Heute können Familien ihre Liebsten endlich wieder in die Arme schließen." Gleichzeitig forderte der Kanzler die Rückgabe der ermordeten Geiseln, "damit ihre Familien in Würde Abschied nehmen können". Der Frieden im Nahen Osten sei nun einen Schritt näher, schließt er.
Söder: "echte Hoffnung auf Frieden"
Auch CSU-Parteichef Markus Söder spricht von "echter Hoffung auf Frieden". Der bayerische Ministerpräsident sprach der USA und US-Präsident Donald Trump seinen Dank für die Verhandlungen des Abkommens aus und fordert die Hamas auf, die Waffen niederzulegen.
"Nur, wenn das Existenzrecht Israels anerkannt und geachtet wird, kann ein friedliches Zusammenleben funktionieren", stellt Söder zur Bedingung.
Der Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen), stimmt in den allgemeinen Tenor mit ein. "Die Menschen in Gaza haben eine Atempause und hoffentlich bald die volle notwendige Versorgung", teilte er auf der Plattform X.
Durch das Friedensabkommen ist der Weg geebnete für breit angelegte Hilfslieferungen. Über mehrere Wochen lang wurde ein Großteil der Hilfslieferungen an israelischen Sicherheitsschranken nicht in die bedürftigen Gebiete gelassen. Dadurch wollte Israel Druck auf die Hamas aufbauen, verstärkte allerdings den Hunger der palästinensischen Bevölkerung.
Sicherung des Friedens in der Region
Auch Alice Weidel teilte am Vormittag auf X, dass die Freilassung der "ersten israelischen Geiseln, darunter auch zwei deutsche Staatsbürger" eine "gute Nachricht" aus dem Nahen Osten sei.
Sie betonte ihre Hoffnung, dass der Frieden in der Region Bestand haben werde. Dazu hatte die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, bereits zugesagt, dass eine zivile Mission zur Überwachung des Grenzübergangs zwischen Gaza und Ägypten wieder installiert werden könnte.
Auch SPD-Fraktionschef Matthias Miersch sieht für Deutschland eine Rolle beim Wiederaufbau im Gazastreifen. "Deutschland wird natürlich der Verantwortung auch gerecht werden, denn es ist vieles aufzubauen", so Miersch gegenüber den Sendern RTL und ntv am Montag. Zu deutschen Truppen im Gazastreifen wolle er sich nicht näher äußern, aber ausschließen könne man solche Dinge nie.