Sturm Joshua wird zum Bombenzyklon und trifft auf Europa. Ab heute steht Deutschland im Fokus des Sturmtiefs. Eine Übersicht mit Informationen der Wetterdienste.
Sturmtief Joshua, international auch als Sturm Benjamin bezeichnet, kommt heute in Deutschland an.
Für etwa die Hälfte des Landes hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) amtliche Warnungen herausgegeben, in einigen Regionen besteht sogar eine akute "Gefahr für Leib und Leben".
Die Warnungen betreffen vor allem die westliche Landeshälfte: Große Teile von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg und Bayern sind auf der DWD-Warnkarte orange markiert. In Teilen Baden-Württembergs gilt die zweithöchste Warnstufe Rot, da dort orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h herrschen, die Lebensgefahr bedeuten.
Der Sturm verlagert sich in der Nacht zum Freitag in die Nordsee und erreicht zum Mittag hin seinen Höhepunkt.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) prognostiziert für Freitag mindestens eine Sturmflut an der Nordsee.
Zwischen Sylt und Hamburg können mehrfach stark erhöhte Wasserstände auftreten. Anwohner in tief gelegenen Gebieten sollten vorsorglich solche Bereiche meiden und ihre Fahrzeuge aus dem Gefahrengebiet entfernen, um Schäden zu vermeiden.
Am Freitag sind in Deutschland heftige Sturmböen von etwa 100 km/h zu erwarten, die in einigen Regionen Orkanstärke erreichen können. Diese extremen Windgeschwindigkeiten können erhebliche Schäden verursachen und erfordern höchste Vorsicht.
Wälder sollten gemieden werden. Da die Bäume oft noch belaubt sind, besteht Gefahr durch Astbrüche. In der Folge kann es auch zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Herbststurm bringt sinkende Schneefallgrenze
In höheren Lagen muss man sich schon auf Schneefall einstellen. Bis Freitagmorgen können oberhalb von etwa 1500 Metern bis zu 10 Zentimeter Neuschnee fallen, in den nordwestlichen Staulagen der Allgäuer Alpen sogar bis zu 20 Zentimeter. Auch auf dem Feldberg in Baden-Württemberg könnte der erste Schnee des Jahres fallen.
In Frankreich meldet das französische Wetterinstitut Spitzenwerte von 116 km/h im Ärmelkanal, 132 km/h in der Gironde und 142 km/h auf der Île de Ré in der Charente-Maritime.
Am Strand von Biarritz wurden zwei Reihen großer, mit Sand gefüllter Säcke aufgestellt, um die Wellen einzudämmen und die Gebäude zu schützen. Mehrere Strände in Anglet, Saint-Jean-de-Luz und Hendaye wurden vorsichtshalber für Besucher gesperrt.
Der französische Regionalverkehr wurde auf einigen Strecken eingestellt.
Die Schweiz, die ebenfalls Ausläufer des Sturms erwartet, hat für einige ihrer Regionen Gefahrenstufe 3 ausgerufen.