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Sorge im Ahrtal: Unwetterwarnung mit möglichem Ausmaß wie 2016

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Ahrtal Copyright  Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Sonja Issel
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Für das Ahrtal wird erneut starker Regen vorhergesagt. Laut Behörden könnten die Mengen das Niveau von 2016 erreichen. Währenddessen dauern die Wiederaufbauarbeiten nach der Katastrophe weiter an.

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Der Deutsche Wetterdienst hat für den Kreis Ahrweiler eine Warnung vor schwerem Unwetter herausgegeben. Nach Einschätzung der Behörden könnte die Lage Ausmaße wie beim Hochwasser von 2016 erreichen.

In der Nacht zum Dienstag und bis in den Nachmittag hinein können große Regenmengen fallen, örtlich auch in Verbindung mit Gewittern. Bereits ab dem Nachmittag ziehen von Westen her die ersten Gewitter auf. Vor allem westlich des Rheins sind Starkregenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter möglich, so Diplom-Meteorologe Dominik Jung gegenüber Bild.

Die Behörden raten, sich vorzubereiten: Baustellen sollten gesichert, das Verhalten im Straßenverkehr angepasst und Ablagerungen an Ufern vermieden werden. Zudem wird empfohlen, eigene Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser zu treffen.

Ahrtal 2021: Eine der schwersten Unwetterkatastrophen Deutschlands

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 fielen in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen binnen 24 Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Folgen waren eine der schwersten Unwetterkatastrophen in Deutschland seit Jahrzehnten: Ganze Orte wurden zerstört, zahlreiche Menschen verloren ihr Zuhause. Allein im Ahrtal starben 135 Menschen, insgesamt waren im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler rund 40.000 Menschen von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen.

Ahrtal kämpft weiter mit langem Weg des Wiederaufbaus

Auch vier Jahre nach der Katastrophe ist der Wiederaufbau immer noch nicht abgeschlossen. Bei der Straßeninfrastruktur sind die meisten Strecken zwar inzwischen repariert oder neu gebaut, deutlich länger dauert es jedoch bei den Brücken: Erst Mitte Juni wurde mit der Weinbaubrücke in Dernau die erste kommunale Autobrücke seit der Flut eröffnet.

Im privaten Wiederaufbau stockt es besonders – hier ist der Frust groß. Zwar verweist die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz auf fast 4.000 bewilligte Anträge mit einer Quote von über 94 Prozent, doch viele Anwohner berichten weiterhin von fehlender Beratung und zu viel Bürokratie.

Über den Wiederaufbaufond von Bund und Ländern wurden bislang mehr als drei Milliarden Euro bewilligt. Über eine Milliarde floss in die kommunale Infrastruktur, rund 700 Millionen Euro in Hilfen für Unternehmen und etwa 630 Millionen Euro an Privatleute für den Wiederaufbau von Häusern und Wohnungen. Weitere Mittel gingen in die Wasser- und Abfallwirtschaft, den Hochwasserschutz sowie in Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Landwirtschaft und Weinbau..

Rheinland-Pfalz bringt Wassergesetz auf den Weg – mehr Schutz vor Hochwasser

Um künftig besser auf Hochwasser und Starkregen vorbereitet zu sein, hat Rheinland-Pfalz erst vor wenigen Tagen ein neues Wassergesetz auf den Weg gebracht. Der Entwurf sieht unter anderem fünf Meter breite Randstreifen an allen Gewässern, die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten und ein Ampelsystem zur Wasserführung vor.

Ziel ist es, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal mit 135 Toten die Vorsorge zu verbessern, Klimawandelfolgen stärker zu berücksichtigen und Verwaltungsverfahren zu beschleunigen. Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das die Randstreifen auch innerorts einführt. Dort darf künftig weder gebaut noch Material gelagert werden – bestehende Anlagen bleiben aber unberührt.

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