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AfD-Chef Tino Chrupalla: "Polen könnte eine Bedrohung für uns sein"

Tino Chrupalla, Vorsitzender der AfD, interviewt vor einem Gerichtssaal in Köln, Deutschland, Dienstag, 8. März 2022.
Tino Chrupalla, Vorsitzender der AfD, interviewt vor einem Gerichtssaal in Köln, Deutschland, Dienstag, 8. März 2022. Copyright  (c) Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Jakub Dutkiewicz
Zuerst veröffentlicht am
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Der Co-Vorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, sagte in der ZDF-Show Markus Lanz, dass "es möglich ist, dass Polen eine Bedrohung für uns sein könnte".

Tino Chrupalla, Co-Vorsitzender der AfD, sprach am Dienstag über die Sicherheitslage in Europa sowie über die deutsche Außen- und Verteidigungspolitik.

In einem Interview mit Marcus Lenz erklärte er, dass Deutschland keinen Grund habe, eine russische Aggression zu fürchten: "Ich sehe aktuell keine Gefahr für Deutschland durch Russland."

Chrupalla erklärte, dass theoretisch jedes Land zu einer Bedrohung für Deutschland werden könne und es seine Aufgabe als Politiker sei, "Bedrohungen entgegenzuwirken und eine Eskalation von Bedrohungen zu vermeiden."

"Interessen Polens anders als die von Deutschland"

In der Sendung sagte er jedoch, dass es möglich sei, dass Polen "eine Bedrohung für uns sein könnte." Und auf die Frage, ob Polen für Deutschland genauso bedrohlich sein könnte wie Russland, antwortete Chrupalla: "Wir sehen, dass die Interessen Polens andere sind als die von Deutschland".

In seiner Erklärung bezog sich der Politiker vor allem auf einen Vorfall von vor einem Monat, als ein Bezirksgericht in Warschau die Auslieferung von Volodymyr Zhuravlov an Deutschland blockierte, der verdächtigt wird, an dem Nord-Stream-Anschlag von 2022 beteiligt gewesen zu sein.

"Nehmen Sie die Doppelmoral bei der Nordstream-Pipeline, wo Polen einen Terroristen nicht nach Deutschland ausliefert", so Chrupalla. Polen sei seiner Meinung nach für Deutschland genau so gefährlich wie Russland.

Chrupalla zweifelte zudem daran, dass Russland etwas mit den Drohnenvorfällen der verganenen Monate zutun hatte und kritisierte die Darstellung der Bundesregierung: "Wenn ein Bundeskanzler sagt, es waren russische Drohnen, dann sollte er auch die Beweise haben, sonst sind wir ganz schnell in dem Bereich, den Sie uns vorwerfen, nämlich das ist Propaganda. Die Bundeswehr hat keine einzige russische Drohne bestätigt."

Die Forschungsdirektorin der NATO-Militärakademie in Rom Florence Gaub widersprach Chrupalla und sagte, dass Polen das bestätigt habe. "Mag sein. Aber in Deutschland gibt es bislang keinen einzigen Beweis."

Die AfD sah sich bereits mehrfach mit dem Vorwurf pro-russischer Sympathien konfrontiert. Ein AfD-Mitglied und jetziger Bundestagsabgeordneter, Rainer Rothfuss, soll auf einer vom BRICS-Wirtschaftsblock organisierten Konferenz in Sotschi mit dem ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew gesprochen haben.

Angesichts der Kritik der deutschen Regierungspartei wurde Rothfuss' Reise und das Gespräch mit Medwedew abgesagt. In einem Pressestatement äußert sich die Co-Vorsitzende Alice Weidel ungewöhnlich scharf gegenüber dem Arbeitskreis Außen, dem außenpolitischen Fachgremium der AfD-Fraktion.

Der Reiseantrag hätte im Vorfeld sorgfältiger geprüft werden müssen, so Weidel. "Ich kann nicht verstehen, was man da eigentlich soll, um es hier ganz deutlich zu sagen. Ich hätte das so nicht gemacht, aber der Beschluss wurde im AK Außen getroffen", sagte sie. Sie fügte hinzu: "Herr Rothfuß wird hierbleiben."

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