Frankreich gedenkt 10 Jahre nach den Terroranschlägen von Paris der vielen Opfer. Es wurden 132 Menschen an mehreren Orten in der französischen Hauptstadt getötet, viele Überlebende sind bis heute traumatisiert.
Frankreich erinnert am 10. Jahrestag der Pariser Terroranschläge an allen Orten, an denen Selbstmordattentäter am 13. November 2015 insgesamt 132 Menschen getötet haben.
Präsident Emmanuel Macron und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo halten im Stade de France in Saint-Denis, in Cafés und Restaurants im 10. und 11. Arrondissement sowie im Konzertsaal Bataclan eine Schweigeminute ab.
Höhepunkt der Gedenkfeierlichkeiten ist die Eröffnung des "Jardin du 13-Novembre", eines Gedenkgartens gegenüber dem Rathaus. Dort sind die Namen der 132 Opfer auf Granitstelen eingraviert. Die Eröffnung findet um 18 Uhr statt.
Neun Angreifer attackierten damals Paris: Selbstmordattentäter sprengten sich vor dem Stade de France in die Luft, Bewaffnete feuerten auf Caféterrassen, und drei Angreifer stürmten um 21.47 Uhr den Konzertsaal Bataclan und töteten 90 Menschen, bevor die Polizei den Überfall beendete.
Zwei Überlebende, die sich später das Leben nahmen, zählen inzwischen offiziell zu den Todesopfern.
Die Stadtverwaltung bat die Öffentlichkeit, den Familien einen besonderen Platz an den Gedenkstätten einzuräumen.
Der französische Fußballverband hat vor dem WM-Qualifikationsspiel von Frankreich gegen die Ukraine im Parc des Princes eine Schweigeminute geplant.
Am Mittwochabend legten die Pariser Bürger Kerzen, Blumen und Zettel am Fuße der Marianne-Statue auf dem Place de la République nieder. Ganz in der Nähe hatten die Attentäter wahllos auf Menschen vor Cafés geschossen.
Der Eiffelturm erstrahlte schon am Vorabend des Jahrestages in den Nationalfarben.
"Man heilt nie ganz. Man lernt nur, anders zu leben"
Arthur Dénouveaux, der den Anschlägen im Bataclan entkommen konnte und die Vereinigung "Leben für Paris" leitet, sagte, dass die Emotionen der Überlebenden noch immer sehr stark sind. "Man heilt nie ganz. Man lernt nur, anders zu leben", sagte er.
Der Gedenkgarten wurde in Zusammenarbeit mit den Opferverbänden konzipiert. Pflanzen sollen an die Orte der Anschläge erinnern, Bänke zum Nachdenken anregen. Auf Wunsch der Familien wurden Vogeltränken und Nistkästen aufgestellt.
Ein Prozess in den Jahren 2021-2022 endete mit einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung für Salah Abdeslam, den einzigen überlebenden Angreifer. 19 weitere Personen wurden ebenfalls verurteilt. Abdeslam machte zuletzt in Frankreich von sich reden, weil seine Ex-Freundin ihm islamistisches Material auf einem USB-Stick ins Gefängnis eingeschmuggelt haben soll.