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Bilden ukrainische Soldaten bald die Bundeswehr aus?

9. November 2025: Soldaten der 127. selbstständigen Brigade der Territorialverteidigung der Ukraine trainieren auf einem Übungsplatz nahe Kupjansk in der Region Charkiw.
9. November 2025: Soldaten der 127. selbstständigen Brigade der Territorialverteidigung der Ukraine trainieren auf einem Übungsplatz nahe Kupjansk in der Region Charkiw. Copyright  Anatolii Lysianskyi/Ukrainian 127th Separate Brigade via AP
Copyright Anatolii Lysianskyi/Ukrainian 127th Separate Brigade via AP
Von Johanna Urbancik
Zuerst veröffentlicht am
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Bisher setzt kein europäisches Land ukrainische Soldaten offiziell ein, um die eigenen Streitkräfte auszubilden. Ihre Kampferfahrung fließt nur indirekt in Trainingsprogramme und Übungen westlicher Armeen ein.

Generalleutnant Dr. Christian Freuding, Inspekteur des Heeres, hat sich Anfang der Woche mit seinem ukrainischen Amtskollegen sowie dem Befehlshaber der Nationalgarde der Ukraine getroffen.

Im Fokus der Gespräche standen laut defence-network Ausbildungsfragen, der Austausch über Führungsgrundsätze sowie die Weiterentwicklung der Gefechtsführung an Land, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Kampferfahrungen, die die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren im Verteidigungskrieg gegen Russland gesammelt haben.

Inspekteur des Heeres, Dr. Christian Freuding
Inspekteur des Heeres, Dr. Christian Freuding © Bundeswehr/ Twardy

Berichten zufolge wurden die Gespräche vom Heer als praxisorientierten Austausch mit dem Ziel, die Erfahrungen der ukrainischen Landstreitkräfte für gemeinsame Ausbildungsansätze zu nutzen, unter anderem durch den möglichen Einsatz ukrainischer Soldaten als Ausbilder für Soldaten und Soldatinnen des Heeres in Deutschland.

Zwar gilt der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nicht als Blaupause für einen möglichen Angriff auf die NATO, doch haben die ukrainischen Streitkräfte weitaus mehr praktische Erfahrung in der modernen Kriegsführung, wie beispielsweise mit Drohnen.

Das Treffen von Freuding mit seinen ukrainischen Amtskollegen fand vor dem Hintergrund der deutsch-ukrainischen Sicherheitszusammenarbeit statt. Anfang der Woche, während des Berlin-Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj, kündigte Deutschland einen Zehn-Punkte-Plan an, um die Unterstützung für die ukrainische Verteidigung zu verstärken.

Dazu gehören Berichten zufolge enge Zusammenarbeit bei Forschung und gemeinsamen Projekten, gemeinsame Beschaffungen, Investitionsgarantien sowie regelmäßige hochrangige Gespräche. Außerdem sieht der Plan ein Verbindungsbüro für die ukrainische Verteidigungsindustrie in Berlin, eine stärkere Militärattaché-Präsenz in Kyjiw und Maßnahmen zur Verbesserung von Transparenz und zur Bekämpfung von Korruption vor.

Bereits mehrere tausend ukrainische Soldaten in Deutschland ausgebildet

Bislang wurden nur Soldaten der ukrainischen Streitkräfte in Deutschland ausgebildet. Seit Beginn der EU-Ausbildungsmission EUMAM UKR (European Union Military Assistance Mission Ukraine), die im Oktober 2022 ins Leben gerufen wurde, wurden rund 20.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland ausgebildet. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine Kleine Anfrage der AfD hervor.

Auch für das nächste Jahr ist die Ausbildung ukrainische Kräfte in ähnlicher Größenordnung im Rahmen der multinationalen Ausbildungsstruktur des Special Training Command in Deutschland geplant.

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