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Ab 2027: Bundeswehr soll Angriffsdrohnen bekommen

Ein Soldat am zweiten Tag der Bundeswehrübung "Red Storm Bravo" in Hamburg am 26. September 2025 mit dem Counter UAV Jammer HP 47
Ein Soldat am zweiten Tag der Bundeswehrübung "Red Storm Bravo" in Hamburg am 26. September 2025 mit dem Counter UAV Jammer HP 47 Copyright  Marcus Golejewski/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Copyright Marcus Golejewski/(c) Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Johanna Urbancik
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Um "kriegstüchtig" zu werden, muss die Digitalisierung vorangehen und das Heer mit Drohnen ausgestattet werden. In den kommenden Jahren planen die deutschen Streitkräfte, einige Einheiten mit Angriffsdrohnen auszustatten.

Die Bundeswehr will in den nächsten Jahren sechs Einheiten mit Angriffsdrohnen aufstellen. "Wir haben mit Testreihen begonnen", erklärte Generalleutnant Dr. Christian Freuding, der seit Oktober dieses Jahres der neue Inspekteur des Heeres ist.

Die erste Batterie mittlerer Reichweite soll 2027 einsatzbereit sein. Fünf weitere Einheiten sollen bis 2029 folgen, von denen eine Kompanie mit weitreichenden Präzisionswaffen ausgestattet werden soll.

Die von Freuding angesprochene Testphase betrifft sogenannte "Loitering Munition", auch bekannt als "Kamikaze-Drohnen".

Diese unbemannten Luftfahrzeuge können lange am Himmel kreisen, bis vom Drohnen-Operator ein Ziel gefunden und ausgewählt wurde. Es gibt jedoch auch Drohnen dieser Art, die autonom fliegen und von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Sollte ein Ziel von der Drohne angewiesen werden, muss der Abschuss von einem menschlichen Operator bestätigt werden.

Freudings Ziele für das Heer

Freudigs Ziel als Inspekteur des Heeres ist die "Kriegstüchtigkeit" und "Zukunftsfähigkeit", berichtet das Portal "Defence Network" vom Förderkreis Deutsches Heer (FKH) in Berlin diese Woche.

Freuding machte deutlich, dass das Heer sowohl personell als auch materiell deutlich gestärkt werden müsse. Geplant ist unter anderem der Aufbau neuer Einheiten wie der Panzerbrigade 45 in Litauen, der Heeresflugabwehrtruppe sowie Batterien mit Loitering-Munition.

Soldaten während der litauisch-deutschen internationalen Militärübung "Grand Quadriga 2024", 29. Mai 2024
Soldaten während der litauisch-deutschen internationalen Militärübung "Grand Quadriga 2024", 29. Mai 2024 Mindaugas Kulbis/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

Innovationen sollen dabei nicht nur zentral entwickelt, sondern direkt auf Trupp- und Zugebene mit den Soldatinnen und Soldaten erprobt werden: testen, eigene Verfahren entwickeln, Scheitern zulassen und aus Fehlern lernen.

Für die Beschaffung formulierte Freuding dem Defence Network zufolge sechs Leitlinien, darunter Hochtechnologie, die robust und in großer Stückzahl verfügbar und schnell ersetzbar ist, die Entwicklung neuer Systeme mit Soldaten, sodass sie einfach Bedienbar sind.

Weiter fordert er, dass Lieferzeiten und Qualität zuverlässig eingehalten werden müssen, Fähigkeitslücken sollen "umgehend" durch Übergangslösungen oder zuverlässige Systeme geschlossen werden. Von der Industrie fordert der Inspekteur, neue Konzepte für Masse, Skalierbarkeit und belastbare Lieferketten umzusetzen.

Inspekteur des Heeres, Dr. Christian Freuding, bei dem Erklärformat der Bundeswehr "Nachgefragt"
Inspekteur des Heeres, Dr. Christian Freuding, bei dem Erklärformat der Bundeswehr "Nachgefragt" Bundeswehr/ Wienand

Digitalisierungsfortschritt ein Dämpfer für den Inspekteur

Berichten zufolge zeigte sich Freuding deutlich unzufriedener mit dem Fortschritt des milliardenschweren Projekts zur digitalen Gefechtskommunikation.

Dazu zählen Satellitenkommunikation, vernetzte Tablets mit Lagebildern, verschlüsselter Datenfunk und taktische Kommunikationsplattformen.

Ziel ist es der Bundeswehr zufolge, das Deutsche Heer künftig mit den NATO-Partnern und Verbündeten zu vernetzen, um gemeinsam "agil und effizient auf dem Gefechtsfeld operieren" zu können. "Durch die Digitalisierung soll das Heer kompatibel und interoperabel werden", heißt es.

Der technische Stand sei Freuding zufolge bisher unzureichend und wirke sich bereits auf die Einsatzbereitschaft von Einheiten und Verbänden aus.

Nach Abschluss der laufenden Tests im Dezember müssten ihm zufolge "grundlegende Entscheidungen" getroffen werden, wie die dringend benötigte digitale Kommunikationstechnik in Fahrzeuge und Waffensysteme integriert werden kann, um den operativen Anforderungen der Truppe gerecht zu werden.

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